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IM BRENNPUNKT

Mehr als ein Viertel der Pflegebeschäftigten gibt an, längerfristig kaum weiter arbeiten zu können

Jeder Dritte in der Altenpflege, jeder Vierte in der Krankenpflege unsicher, länger im Beruf arbeiten zu können

Rund ein Drittel (35,8 Prozent) der Altenpflegerinnen und Altenpfleger hatten Zweifel oder hielten es gar für unwahrscheinlich, dass sie - ausgehend von Ihrem jetzigen Gesundheitszustand - ihre Arbeit auch in den nächsten zwei Jahren ausüben können. Keine andere Berufsgruppe zweifelte in so hohem Maße, die nächsten beiden Jahre noch ihrer Arbeit nachgehen zu können. In der Krankenpflege war sich jeder vierte Befragte (26,2 Prozent) nicht sicher, den Beruf weiter ausüben zu können. Beide genannten Berufsgruppen liegen damit deutlich über dem Durchschnitt aller Beschäftigten (21,5 Prozent). Am wenigsten verbreitet sind Zweifel an der weiteren Berufsausübung h bei IT-Berufen (13 Prozent).

Altenpflege: Hohes Gefährdungspotential - körperlich und psychisch

In der Einschätzung der aktuellen, allgemeinen Arbeitsfähigkeit unter-scheiden sich die Pflegeberufe auf den ersten Blick überraschend wenig von anderen Tätigkeiten – auf einer Skala von 1 bis 10 liegt der Bewertungsdurchschnitt nur geringfügig unter dem Durchschnitt aller Beschäftigten von 8 Punkten. Aber: Hohe Anteile gerade der Altenpflegerinnen und -pfleger sehen sowohl ihre körperliche (28,6 Prozent) als auch psychische Gesundheit (35,7 Prozent) stark bzw. sehr stark gefährdet. Damit unterscheiden sie sich deutlich von anderen Berufsgruppen.

Betriebliche Gesundheitsförderung: Wichtig und wirksam – aber noch ausbaufähig

Von zehn Befragten sagen Neun: Die Förderung von Gesundheit an ih-rem Arbeitsplatz ist ihnen wichtig oder sehr wichtig (88,2 Prozent). Allerdings geben weniger als der Hälfte an, dass es solche Maßnahmen in ihrem Unternehmen gibt (43,8 Prozent). Dort, wo es keine betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) gibt, ist auch der Anteil Beschäftigter mit Zweifeln an der langfristigen Arbeitsfähigkeit signifikant höher (25,2 Prozent versus 16,7 Prozent).

Aber selbst wenn solche Maßnahmen vorhanden sind, nehmen laut eigenen Angaben fast 40 Prozent nicht daran teil – und das auch dann, wenn es in ihrem Interesse wäre; denn: Bewerten doch Nicht-Teilnehmer von BGF-Maßnahmen die gesundheitliche Gefährdung genauso hoch wie die Teilnehmer. Ob die Nicht-Teilnahme an „Nicht-Können“ oder an „Nicht-Wollen“ liegt, kann auf Basis der Umfrage nicht festgestellt werden, wohl aber zeigt sich ein Zusammenhang mit Aktivität und Gesundheit: BGF-Maßnahmenteilnehmer geben größere Aktivität (In letzter Zeit häufig bzw. immer aktiv: 75,8 Prozent vs. 64,6 Prozent) sowie eine größere Zuversicht an, den Beruf auch längerfristig ausüben zu können (87,9 Prozent vs. 80,4 Prozent).

Dringend nötig: Mehr Gesundheitsförderung in der Altenpflege!

Davon könnte auch die Altenpflege profitieren, hier sind aber mehrheitlich (57,1 Prozent) keine BGF-Maßnahmen vorhanden. Wenn sie jedoch vorhanden sind, dann ist die Inanspruchnahme dort sehr hoch (79,2 Prozent).

Damit decken sich die Ergebnisse der Umfrage mit Erkenntnissen zur Wirksamkeit von betrieblicher Gesundheitsförderung, nach denen BGF-Maßnahmen nicht nur Gesundheit verbessern, sondern auch Fehlzeiten reduzieren helfen. Das zahlt sich dann auch für die Arbeit-geber aus: Durchschnittlich wird – konservativ gerechnet – für jeden in Gesundheitsförderung investierten Euro allein durch die Reduktion von Fehlzeiten 2,70 Euro eingespart.

(Pressemitteilung des BKK-Dachverbandes vom 11. April 2017)