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VORSCHAU ASU 08/2016

Chronisch Kranke im Erwerbsleben am Beispiel von Lungenerkrankungen

Das Heft richtet den Blick auf die Leistungsfähigkeit bei chronischen Lungenerkrankungen, schwerpunktmäßig auf die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) sowie auf aktuelle Aspekte der Tuberkulose.

Für die nächsten Jahre ist ein weiterer Anstieg von Prävalenz, Morbidität und Mortalität vom COPD zu erwarten. Damit entwickelt sich der Trend gegenläufig zu vielen anderen chronischen Erkrankungen. Das Leistungsprofil richtet sich nach dem Schweregrad des Krankheitsbildes und etwaiger Komorbiditäten wie beispielsweise Muskelatrophie, koronare Herzerkrankung und Osteoporose. Dr. Benjamin Waschki von der LungenClinic Grosshansdorf stellt seine Untersuchungen bei COPD im Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Leistungsfähigkeit und Schwere der Erkrankung vor. Die körperliche Aktivität in Freizeit und Beruf sei ein prognostischer Marker für das Gesamtüberleben bei COPD. Rehabilitationsmaßnahmen konnten einen anhaltenden Effekt auf die körperliche Aktivität nachweisen.

Dr. Jörg W. Walther vom Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Ruhr-Universität Bochum (IPA) nimmt Stellung zur Leistungsfähigkeit des chronisch Lungenkranken im Betrieb und stellt aktuelle medizinische Aspekte der COPD vor. Auch er weist darauf hin, dass Training ein essenzieller Bestandteil der Behandlung der COPD ist, und körperliche Trainingseffekte gut gestalteter Arbeit genutzt werden sollten, um den Krankheitsverlauf langfristig günstig zu beeinflussen.

Dr. Karin Taube gibt einen Überblick über die Möglichkeiten und Ziele der ambulanten pneumologischen Rehabilitation als unverzichtbarem Behandlungsbaustein bei einer großen Anzahl von Patienten mit Lungen- und Atemwegserkrankungen. In Anbetracht der Prävalenz, der steigenden krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeitstage und der Tatsachen, dass mit Erhöhung des Renteneintrittsalters insbesondere obstruktive Lungenerkrankungen bei der im Arbeitsprozess stehenden Bevölkerung zunehmen, ist das Wissen über die Möglichkeiten der pneumologischen Rehabilitation von großer Bedeutung.

Die aktuelle Situation der Tuberkulose wird in einem Übersichtsartikel von Dr. Nasstasja Wassilew und Kolleginnen von der Medizinische Klinik/Klinische Infektiologie des Forschungszentrum Borstel dargestellt. Insgesamt ist die Inzidenz der Tuberkulose in Deutschland wie auch in anderen Industrieländern seit Jahren kontinuierlich abnehmend. Durch die aktuelle politische Situation mit rasantem Anstieg der Asylanträge durch geflüchtete Menschen insbesondere aus dem Irak, aus Syrien und aus Afghanistan, aber auch aus verschiedenen afrikanischen Ländern wurde zunächst ein dramatisches Ansteigen der Tuberkulosehäufigkeit in Deutschland befürchtet. Aus Sicht der Arbeitsmedizin ist die Kenntnis der Situation wichtig um die jeweils richtige Strategie für Vorsorgeuntersuchungen für Beschäftigte mit Kontakt zu Risikogruppen festzulegen.