Im Rahmen einer Bedarfsanalyse hatte das Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin des Klinikums der Universität München (LMU) im Juli und August 2009 ermittelt, dass 93 % der Befragten „sich gut vorstellen könnten, CME-Punkte künftig mit virtuellen Patienten zu erwerben“. Die freie Zeiteinteilung eben-so wie der Wegfall von langen Anfahrtswegen wurde dabei als ein entscheidender Vorteil gesehen. Zunächst gefördert durch die Europäische Union seit 2003 konnte die Universität München diese Form des E-Learnings für Lerninhalte zur Arbeitsmedizin bereits zahlreichen Universitäten international erfolgreich anbieten.
In einem Gemeinschaftsprojekt mit der ias Aktiengesellschaft, die die finanzielle För-derung des deutschen CME-Projekts übernahm, wurden seither 12 CME-Fälle erstellt. Die Lernfälle bestehen jeweils aus 7–10 inter-aktiven Lernkarten mit einer Rahmenhand-lung aus dem arbeitsmedizinischen Alltag, Hintergrundinformationen, Hyperlinks und Fragen, die zur Überprüfung der eigenen Kenntnisse dienen und zum Mitdenken an-regen sollen. Im Anschluss an die Darstel-lung des Themas folgen jeweils 10 CME-Fragen, mit denen – je nach Anzahl richtig beantworteter Fragen – bis zu 3 CME-Punkte erworben und dem persönlichen Fortbil-dungskonto gutgeschrieben werden können. Die Lerneinheiten werden von der Bayerischen Landesärztekammer zertifiziert.
Für die Verbreitung in der Arbeitsmedi-zin konnten die Autoren des Instituts für Arbeitsmedizin der LMU München und die Initiatoren der ias AG die Fachzeitschrift ASU als Medienpartner gewinnen. In einer eigens dafür eingerichteten CME-Plattform http://www.asu-arbeitsmedizin.com/cme stehen die Fortbildungseinheiten allen interessier-ten Arbeitsmedizinern ab dem 1. April 2014 kostenlos online zur Verfügung. Haben Sie sich einmal mit Ihren persönlichen Daten (Name, Adresse, E-Mail, persönliche Fortbildungsnummer und zuständige Ärztekam-mer) im Portal registriert, erhalten Sie jeweils nach abgeschlossener Fortbildung ein Zertifikat für Ihre Unterlagen. Gleichzeitig werden die erworbenen Punkte Ihrem persönlichen Fortbildungskonto bei der Bundes-ärztekammer automatisch gutgeschrieben.
Mit dem CME-Modul „Besser vorge-sorgt – Mutterschutz im Kindergarten“ wird die ASU 4 die Veröffentlichungsreihe am 01. 04. 2014 starten. Dabei geht es um eine Schwangerschaftsmeldung, mögliche Beschäftigungsverbote, Immunität und Infektionsgefährdung. Anschließend folgt viertel-jährlich ein neuer CME-Fall, der dann jeweils für 12 Monate im Netz bearbeitet werden kann. Folgende Themen sind in den nächsten drei Jahren geplant:
- Gefahren beim Schweißen, arbeitsmedi-zinische Vorsorge
- Alkohol am Arbeitsplatz
- Betriebliches Eingliederungsmanagement
- Schichtarbeit
- Untersuchung bei Fahr- und Steuertätig-keiten
- Begehung, Lärm, Gehörschutz, Lärmmessung
- Untersuchung zur Gehörvorsorge
- Infektionsgefahren in der Kläranlage
- Arbeitsplatz Krankenhaus, Nadelstichverletzung
- Bäckerasthma, Vorsorge und BK
- Arbeitsplatz Friseur (Berufsdermatosen)
Einen Großteil der Fälle hat Frau Dr. med. Sabine Sedlaczek für ASU erstellt, weiterhin redaktionell beteiligt waren Prof. Dr. Katja Radon, Dr. Stefanie Kolb, Dr. Ute Ochmann, Prof. Dr. Dennis Nowak (alle LMU München) und Dr. Hanns Wildgans für die ias AG.
Autoren und Initiatoren danken an dieser Stelle dem Alfons W. Gentner Verlag für die großzügige Förderung dieses Projekts als Medienpartner.