Anlässlich der 55. wissenschaftlichen Jahrestagung der DGAUM in München wurde der ASU Best Paper Award zum 5. Mal vergeben. Stifter des Preises ist der A.W. Gentner-Verlag auf der Basis einer Vereinbarung mit dem Vorstand der Fachgesellschaft. Der Preis wird für eine herausragende wissenschaftliche Publikation verliehen, d. h. in der Regel für eine Originalarbeit über neue Stu-dienergebnisse oder eine Übersicht zu einem aktuellen arbeitsmedizinischen Thema. Die Auswahl erfolgt durch eine Jury, die sich aus Mitgliedern des Vorstands der DGAUM und der Chefredaktion von ASU zusammen-setzt.
Der ASU Best Paper Award 2015 wurde an die Autoren M. Schnelzer, F. Dufey, B. Grosche, M. Sogl, A. Tschense, L. Walsh und M. Kreuzer (Bundesamt für Strahlenschutz, Fachbereiche Strahlenschutz und Gesundheit, Neuherberg), an D. Dahmann und F. Lehmann (Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie, Institut für Gefahrstoff-Forschung, Bochum bzw. Präventionsbe-reich in Gera) und an H. Otten (DGUV, Ber-lin) vergeben.
Der Titel der Originalarbeit lautet: „Beruf-liche Exposition und Mortalität in der deutschen Uranbergarbeiterkohorte“ (siehe Heft 10/2014). Die Autorengruppe hat die Todesursachen von fast 60 000 Männern untersucht, die in der ehemaligen Wismut-AG als Bergleute gearbeitet haben. Im Fokus dieser Veröffentlichung standen Todesfälle infolge Krebserkrankungen. Ein wichtiger Befund der Studie ist die Feststellung, dass nahezu jeder zweite Bergarbeiter an Lungenkrebs (3500 Lungenkrebsfälle bei 7780 Krebstodesfällen) gestorben ist. Die Ursachen hierfür sind bekannt: Radonfolgeprodukte und Quarzstaub sowie deren Kombination. Für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und nichtmaligne Atemwegserkrankungen konnten keine Zusammenhänge mit der beruflichen Exposition gefunden werden.
Die Autoren folgern, dass bei zukünfti-gen Follow-ups auch Erkenntnisse zu seltenen Todesursachen zu erwarten sind.
Der Vorstand der DGAUM, der Gentner Ver-lag und die Chefredaktion von ASU gratulieren der Arbeitsgruppe sehr herzlich und wünschen ihnen auch weiterhin viel Erfolg bei ihrer Forschung.
Prof. Dr. med. Dipl.-Chem. G. Triebig
Chefredakteur
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