Ein breites Spektrum an arbeitsmedizinischen Themen erwartet Sie im Juli-Heft:
Der Frage, ob Arthrose nun eine Berufskrankheit ist oder ohnehin viele Menschen ab einem gewissen Alter daran erkranken, gehen Hartmann und Spahn in ihrem Beitrag unter anderem nach. Die zu den weltweit häufigsten Erkrankungen zählende Arthrose kann viele Ursachen haben und durch zahlreiche Faktoren verstärkt werden. Dazu zählen natürlich das Alter, aber auch Übergewicht, Sport im Übermaß sowie psychische Belastungen. Um dies individuell abschätzen zu können, muss man den aktuellen Wissenstand darüber zur Kenntnis nehmen.
Unser Schwerpunktthema wird auch durch den Aufsatz von Frank über die Ätiologie und Pathogenese aus epidemiologischer Sicht vertieft. Die Risikofaktoren sind nur dann auszumachen, wenn man das arthrogene Prinzip versteht. Für einen Arzt, der diesen Anspruch an sich hat, ein Muss, was einem aber durch die klare Darstellung leichtgemacht wird.
Im Wissenschaftsteil gibt Moradi einen guten Überblick über den Einfluss des Metabolischen Syndroms auf zelluläre und molekulare Pathomechanismen in der Osteoarthrose. Sie zu verstehen und zu erkennen hilft bei der Behandlung und mehr noch bei der Prävention. Die oft unter starken Schmerzen leidenden Patienten werden es Ihnen danken.
Kluckert stellt die Frage nach zukünftigen Grundsätzen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV-Grundsätze) und bezieht nach den Erfahrungen der Vergangenheit die beteiligten Fachgesellschaften in der Erarbeitung der 7. Auflage mit ein. Damit soll die fachliche Richtigkeit der Empfehlungen auf wissenschaftlicher Seite sowie die Praxisrelevanz gewährleistet sein. Der eingeschlagene Weg geht in die richtige Richtung und ist vielversprechend.
Die psychische Gefährdungsbeurteilung muss, weil sie so eminent wichtig ist und so viel davon abhängen kann, professionell durchgeführt werden. Luick legt aufgrund verschiedener Kriterien dar, warum er dazu rät, beispielsweise die Mitarbeiterbefragung an externe Fachanbieter mit wirtschaftspsychologischer Expertise zu vergeben.
Im digitalen Zeitalter gibt es neue und vom Charakter andere Vorgaben zur ärztlichen Schweigepflicht. Damit Sie auch damit sicher umgehen, haben Hamburg und Riebold die Kernpunkte im 1. Teil von „Datenschutz und Datensicherheit“ zusammengestellt. Weitere Themen werden in ASU folgen.
Ein Erfahrungsbericht aus der betriebsärztlichen Praxis von Ambrosi zeigt die Chancen der Erkenntnisse in der Praxis und die sicher von allen leidvoll erfahrene Wirklichkeit der Ignoranz.
Prävention fängt oft ganz unten an und bei scheinbar banalen Dingen wie einem Leiteraufstieg zeigt sich, wie viel man falsch machen und welche gravierenden Folgen das haben kann. Schmauder hat dazu alles Wissenswerte zusammengetragen und kurz auf den Punkt gebracht.
Die CME-Fortbildung („Continuing Medical Education“) im Juli ist der Schicht- und Nachtarbeit gewidmet, einem Thema, das in vielen Betrieben eine große Rolle spielt. Alle wichtigen Facetten werden behandelt und mit der richtigen Beantwortung der Fragen sind Sie fit für dieses Thema. Die Fragen können Sie nur Online sehen und beantworten, damit Ihnen die CME-Punkte gleich gutgeschrieben werden.
Im Wissenschaftsteil gibt es außer dem erwähnten Artikel über die Osteoarthrose von Moradi einen Originalbeitrag von Habermann und Limbeck über die Belastungen der Beschäftigten in der Behindertenbetreuung. Grundlage ist die BMBD-Studie („Betreuung von Menschen mit Behinderung in Deutschland“) von 2015, an der 400 Betreuer teilnahmen. Nur wenn man die dort festgestellten Belastungen identifiziert hat, kann man gezielt die Arbeitsbedingungen verändern und den hohen Krankenstand abbauen.
Die Silikose als häufigste Berufskrankheit weltweit verdient hohe Aufmerksamkeit. So hat der Beitrag von Hofmann-Preiß, Hering und Kraus große Bedeutung für die radiologische Diagnostik von Lunge und Pleura. Differenzialdiagnostisch muss unterschieden werden zwischen Silikose, Sarkoidose und Tuberkulose. Welches Verfahren bei welchen Befunden angezeigt ist, wird klar erläutert und gibt damit Sicherheit in der Praxis.
Wir wünschen viel Freude beim Lesen!
Ihr Victor Oehm
Chef vom Dienst