Der Band greift dringliche Themen auf, da gerade die psychischen und psychosomatischen Erkrankungen eine besondere Bedeutung unter versorgungs- und sozialpolitischen Aspekten aufweisen. Von besonderem Inter-esse sind die Kapitel, in denen Interventionen in der Arbeitswelt zur Minimierung der Stressbewältigung am Arbeitsplatz und zur Förde-rung der beruflichen Motivation vorgestellt werden. Diese Interventionen sind durchweg auf einem recht guten Level operationalisiert und evaluiert. So wird deutlich, dass zu dieser Thematik wissenschaftlich mit einem hohen Anwendungsbezug geforscht wird.
Das Besondere am Buch ist, dass die un-terschiedlichen diagnostischen Zugänge sowie geeignete psychosoziale Interventionen in einer „guten“ Tiefe und Differenziertheit kom-pakt dargelegt werden und sich so systematische Reflexions- und Vorgehensmaßnahmen eröffnen. Für kundige Leser sind jedoch viele der Darlegungen nicht neu und somit nicht überaus aussagekräftig. Hier zeigt sich das Problem von Herausgeberschaften zu umfassenden Problemen. Viele Inhalte werden zu willkürlich ausgewählt und der Leser muss auswählen, welche Perspektiven für ihn von Interesse sind. So bleibt bei weitgehend unklar, welche Zielgruppe erreicht werden soll. Zu wünschen wäre, dass die Autoren zukünftig weniger mit Textbausteinen arbeiten, die den Leser langweilen, was auch Auswirkungen auf seine Bereitschaft haben kann, die doch interessanten diagnostischen und interventionellen Ansätze, die in diesem Buch ausgeführt werden, im Alltag umzusetzen.