Zur effizienten Diagnose der Ursachen von Ereignissen, Störungen oder Beinahe-Unfällen eignet sich die „ganzheitliche Unfallanalyse“. Um das Verfahren auch in kleinen und mittleren Unternehmen anwenden zu können, wurde ein unterstützender Leitfaden entwickelt. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat jetzt den Bericht „Ganzheitliche Unfallanalyse – Leitfaden zur Ermittlung grundlegender Ursachen von Arbeitsunfällen in kleinen und mittleren Unternehmen“ veröffentlicht.
Vielfach wird bei der Unfallanalyse der menschliche Fehler als „universelle Ursache“ in den Vordergrund gestellt. Dadurch treten verdeckte Ursachen in den Hintergrund (z. B. Überlastung des Beschäftigten als Ursache „menschlichen Versagens“). Die ganzheitliche Unfallanalyse setzt deshalb tiefer an, um Problemstellen an ihrer Wurzel aufzudecken und zu beseitigen. So können Unfälle nachhaltig vermieden und ein betriebsinternes Sicherheitsbewusstsein gefestigt werden.
Der Leitfaden enthält Hinweise zur Befragung der Unfallbeteiligten, der Beschreibung des Unfallgeschehens und Ursachensuche sowie zur Ableitung von Maßnahmen und einer unfallübergreifenden Auswertung. Ergänzend gibt es eine Liste häufig gestellter Fragen und Antworten. Um den Leitfaden den betrieblichen Anforderungen anzupassen, prüfte die BAuA Bedarf und Gebrauchstauglichkeit in drei Workshops.
Direkter Link:https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Berichte/F2287.html