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Diabetes und Sport? So starten Sie jetzt durch!

Wer braucht einen ärztlichen Check?

Insbesondere ältere Typ-2-Diabetiker, die lange inaktiv waren, Typ-2-Diabetiker mit Folgeerkrankungen und alle, die Kraftsport oder einen Risikosport betreiben wollen, sollten vor dem Start einen Check beim Arzt einplanen. Dazu gehören meist bestimmte Labortests, eine körper-liche Untersuchung, ein Belastungstest auf dem Fahrradergometer sowie ein EKG. Die Untersuchungen sollen bestehende Herzschäden und unkontrollierten Bluthochdruck ausschließen und den Zustand der Füße und Augen sowie die Stoffwechseleinstellung überprüfen.

Langsam anfangen – aber womit?

Wer übergewichtig und untrainiert ist, für den sind schon fünf bis zehn Minuten Ausdauertraining pro Tag ein guter Einstieg. Geeignete Sportarten sind etwa Wandern, Walken, Schwimmen oder Radfahren. Liegen weder starker Bluthochdruck noch eine fortgeschrittene Netzhaut-erkrankung der Augen vor, kann auch ein Krafttraining begonnen werden – das geht mit vergleichbarem Effekt sogar im Sitzen. Eine Kombination von Ausdauer- und Krafttraining senkt bei Typ-2-Diabetes besonders wirksam den Blutzucker und bringt mehr Abwechslung. Am besten lässt sich körperliche Bewegung in einer Diabetessportgruppe unter sachkundiger Betreuung erlernen.

Tipps für Fitness-Übungen, Rezepte und weitere Infos rund um das Thema Diabetes gibt es unter http://www.diabetes-behandeln.de.

Steigern bis zum persönlichen Ziel

Ein Ergometertest hilft, die persönliche Trainingsherzfrequenz zu ermitteln. Diese wird aus dem Ruhe- und dem Maximalbelastungs-puls errechnet und ist genauer als die Faustregel „180 minus Lebensalter“. Der Blutdruck sollte bei Diabetikern mit Schäden an den Herzkranzgefäßen oder an der Netzhaut der Augen beim Sport nicht über einen Wert von 180/100 mmHg ansteigen. Nach einiger Zeit kann das Training ausgedehnt werden. Die Empfehlungen lauten: wöchentlich 150, besser 300 Minuten Ausdauertraining. Dies entspricht etwa einem täglichen Spaziergang von 45 Minuten.

Diabetesmedikamente und Sport: Allgemeine Grundregeln

Obwohl die Balance aus Sport, Ernährung, Medikamenten und Blutzuckereinstellung individuell sehr unterschiedlich aussehen kann, gibt es auch hier einige allgemeine Tipps. So sollten Diabetiker, die mit Insulin oder Sulfonylharnstoffen behandelt werden, vor, während und nach dem Sport häufiger (Untrainierte und Unerfahrene etwa stündlich) den Blutzucker messen.

Normalerweise wirkt Sport direkt blutzuckersenkend. Deshalb sollte man bei Ausdauersportarten mit einem Blutzuckerwert über 160 mg/dl (8,9 mmol/l) starten. Die Blutzuckersenkung durch Sport muss bei einer Insulintherapie berücksichtigt werden. Je nach Therapieregime kann entweder die Insulindosis während und nach dem Sport reduziert werden oder es werden Zwischenmahlzeiten benötigt. Dafür eignen sich beispielsweise Obst, Brot, Traubenzucker, Müsliriegel, Cola oder Saft.

Auch bei Sulfonylharnstoffen kann es sinnvoll sein, die Dosis zu verringern, wenn man Sport treibt. Bei anderen Tabletten, z. B. DPP-4-Hemmern, ist das Hypoglykämierisiko geringer, da diese im Gegensatz zu Sulfonylharnstoffen bei niedrigen Blutzuckerspiegeln die Insulinfreisetzung nicht erhöhen. Alles in allem zählt bei der Medikamentenanpassung neben dem ärztlichen Rat nur die eigene, im Sporttagebuch festgehaltene Erfahrung mit dem vielleicht erst kürzlich wiederentdeckten Lieblingssport.

 https://www.msd.de/

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