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PDT-Workshop 2021

Angesichts neuer Entwicklungen auf dem Gebiet der Photodynamischen Therapie (PDT) und der Klassifikation von aktinischen Keratosen (AK) fand Anfang März eine zweitägige Fortbildungsveranstaltung im virtuellen Format statt, an der Dermatologen aus ganz Deutschland teilgenommen haben. Mit dabei waren hochkarätige Experten aus Forschung und Praxis, die in ihren Vorträgen ein breites Themenspektrum abdeckten: von neuen Informationen über histo­logische Klassifikationen der AK und aktuellen Studiendaten zur PDT bis hin zu experimentellen Anwendungsgebieten dieser Behandlungsform. Abgerundet wurden die Vorträge durch eine starke interaktive Komponente der Veranstaltung – mittels einer Chatfunk­tion konnten sich die zahlreichen Teilnehmenden direkt an die Referentinnen und Referenten wenden und Antworten auf offene Fragen erhalten.

Phase-III-Studie bestätigt die Wirksamkeit der PDT mit Ameluz® auch an Extremitäten, Rumpf und Nacken

Anfang vergangenen Jahres wurde Ameluz® im Rahmen der konventionellen Rotlicht-PDT für die Behandlung von AK im Bereich des Rumpfs, Nackens und der Extremitäten zugelassen. Diese Zulassungserweiterung beruhte dabei auf den Ergebnissen einer randomisierten, doppelblinden, intraindividuellen Phase-III-Studie, die in sechs Prüfzentren in Deutschland durchgeführt wurde (Dirschka et al. 2019). Eingeschlossen waren 50 Patientinnen und Patienten, die jeweils vier bis zehn klinisch bestätigte AK-Läsionen in vergleichbaren Bereichen jeweils auf der rechten und linken Seite der Extremitäten und/oder des Rumpfs/Nackens aufwiesen. Die Patientinnen und Patienten wurden auf einer zufällig ausgewählten Körperhälfte mit Ameluz® behandelt, während die andere Hälfte mit Placebo behandelt wurde (Dirschka et al. 2019). Drei Stunden nach der Arzneimittelapplikation wurden die Behandlungsflächen für zehn Minuten mit einer BF-RhodoLED®-Lampe belichtet (Spektrum um 635 nm, Lichtdosis: 37 J/cm2). Nach drei Monaten erfolgte eine Nachuntersuchung: verbliebene Läsionen wurden im Rahmen einer zweiten PDT behandelt. Hinsichtlich der durchschnittlichen läsionsbezogenen Gesamtabheilungsrate pro Patientenseite zwölf Wochen nach der letzten PDT zeigte Ameluz® eine Überlegenheit gegenüber Placebo (86,0 % für Ameluz® versus 32,9 % für Placebo; Dirschka et al. 2019; Fachinformation Ameluz® 2021).2 „Auch in allen weiteren Wirksamkeitsparametern erwies sich Ameluz® als signifikant überlegen, ebenso bei den kosmetischen Ergebnissen“, erklärte Priv.-Doz. Dr. Patrick Terheyden, Lübeck: „So bewerteten 57,1 % der Patienten die kosmetischen Resultate der Behandlung auf der Ameluz®-Seite als sehr gut oder gut, aber nur 20,4 % auf der Placebo-Seite.“ Zwölf Monate nach der letzten PDT betrug die läsionsbezogene Rezidivrate unter Ameluz® 14,1 % im Vergleich zu 27,4 % unter Placebo.

Experimentelle Anwendungsmöglichkeiten der PDT

Aufgrund der nachgewiesenen immunmodulatorischen und anti­mikrobiellen Wirkung der PDT ist ihr Einsatz bei entzündlichen und infektiösen Hauterkrankungen denkbar. Ob die PDT für die Behandlung der chronisch-entzündlichen Hautkrankheit Rosacea geeignet ist, wurde in einer aktuellen Studie aus China (Sun et al. 2019) untersucht: Eingeschlossen wurden 17 Patienten mit Rosacea, die dreimal mit Aminolävulinsäure (ALA) im Rahmen der Tageslicht-PDT im Abstand von sieben bis zehn Tagen behandelt wurden. Nach den drei Behandlungen lag die Gesamtwirksamkeitsrate (Verbesserung ≥ 50 %) bei 64,7 % und der mittlere Patientenzufriedenheits-Score bei 1,71 ± 0,69 (0 = niedrig, 3 = hoch). Der Erythem-Index verringerte sich einen Monat nach der letzten Behandlung signifikant (von 468 ± 80,61 auf 439 ± 77,78 für die Stirn und von 507,65 ± 92,51 auf 483,27 ± 78,32 für die Nasenflügel; Sun et al. 2019). „Die ersten Ergebnisse der PDT bei Rosacea sind ermutigend und es sollten weitere Untersuchungen dazu durchgeführt werden“, so Dr. Dagmar Richter-Hintz, Erftstadt. „Bisher gibt es noch kein einheitliches Vorgehen, sondern sehr unterschiedliche Ansätze bzgl. der Einwirkzeit, was auch die Vergleichbarkeit der Ergebnisse erschwert.“ Die PDT eignet sich ebenfalls für die Behandlung von Akne: In bisherigen Studien konnte gezeigt werden, dass diese Behandlungsform hierbei gute Ergebnisse mit akzeptablen Nebenwirkungen erzielen kann (Zheng et al. 2014). Es sind jedoch auch hier weitere Studien erforderlich, um die optimalen Photosensibilisator-Vorstufen, Lichtquellen, Inkubationszeiten und die optimale Anzahl der Behandlungen für die PDT-Anwendung bei Akne zu evaluieren. „Grundsätzlich bietet sich dabei die Tageslicht-PDT wegen der einfachen Durchführung und der fehlenden Schmerzhaftigkeit eher an“, fügte Dr. Richter-Hintz zu.

Literatur

Dirschka T et al. Skin 2019 (3). doi: 10.25251/skin.3.supp.47.

Fachinformation Ameluz®, Stand: Februar 2021.

Sun Y et al. J Cosmet Laser Ther 2019; 21: 196–200.

Zheng W et al. Eur J Dermatol 2014; 24: 444–456.

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Biofrontera Pharma GmbH
Christina Welters, Product Manager
Tel.: 0214 876 32 59
c.welters@biofrontera.com

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Tel.: 0211 583 357 176
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