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Rezensionen

In Deutschland leben Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen zusammen. Rund 19 Millionen oder etwa ein Viertel der Bevölkerung haben einen Migra­tionshintergrund, entweder durch eigene Migrationserfahrungen oder die der Elterngeneration. Die Autoren dieser Publikation W. Hinz, F. Renger und A. Czirfusz aus dem Bereich Public Health der St. Elisabeth Universität Bratislava stellen im Rahmen einer Literaturrecherche die aktuelle gesundheitliche Situation von Personen mit einem Migrationshintergrund in Deutschland dar.

Anhand eigener Untersuchungen (Befragung, Beobachtung, Interview) in der St. Barbara Klinik in Hamm Hessen soll geklärt werden, welche Gesundheitspräventionsleistungen erforderlich sind und wie sich diese in den gesundheitlich pflegerischen Bereich integrieren lassen.

Die Untersuchung umfasst eine Befragung des Personals sowie von 75 Patientinnen und Patienten mit aktuellem Migrationshintergrund und eine Analyse des Klinikleitbildes. In der vorliegenden Schrift werden 20 grafische Darstellungen der Gesamtauswertung vorgestellt. Daraus wird abgeleitet, dass es sich überwiegend um sehr unterschiedliche kulturelle Faktoren handelt, die die Zufriedenheit und Versorgung der Personen mit Migrationshintergrund bestimmen. Insbesondere sprachliche Probleme würden die Kommunikation besonders mit dem ärztlichen Personal erschweren, die Kommunikation mit den Pflegekräften werde zufriedenstellender wahrgenommen. Die Bedeutung von Koordinatoren, die über ein ausreichendes Zeitbudget und Sprachenkenntnisse verfügen, wird für die Behandlung und auch weitergehende Betreuung hervorgehoben. Weitere Untersuchungen seien notwendig. Auszüge aus den geführten neun Interviews machen die Untersuchung lebendiger. Hervorzuheben ist das ausführliche Literaturverzeichnis im Anhang.

Kritsch anzumerken ist, dass die Fragebögen nicht validiert sind und entsprechend dem Eindruck des Personals an Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund verteilt wurden.

Die Vita der Autoren und der fachliche Hintergrund fehlen in der Publikation. So konnte erst die Internetrecherche zeigen, dass Dipl.-Pflegewirt (FH) Waldemar Hinz zum Zeitpunkt der Untersuchung Pflegedienstleiter in der betreffenden Klinik Hamm-Hessen war.

Für Interessierte an der Thematik der gesundheitlichen Versorgung von Migrantinnen und Migranten in Deutschland ist die vorliegende Publikation ein interessanter Baustein. Für den schmalen Umfang ist der Preis mit 76,– € allerdings recht hoch.

Jutta Kindel, Hamburg

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