Digitalisierung im Gesundheitswesen – Die Techniker Krankenkasse veröffentlicht die Ergebnisse einer aktuellen Auswertung zur Nutzung von Videosprechstunden und Online-Behandlungen
Beschäftigte mit Büroarbeit verbringen ca. 70 % der Arbeitszeit sitzend. Sitzzeiten über 8 Stunden pro Tag sind mit gesundheitlichen Einschränkungen wie Bluthochdruck und Diabetes mellitus Typ II assoziiert. Im Rahmen von Interviews mit Beschäftigten sollten förderliche Faktoren und Barrieren für Sitzunterbrechungen und Bewegung in der Präsenzarbeit im Büro und im Homeoffice aus Sicht der Beschäftigten erfasst werden, um daraus erste Lösungsansätze abzuleiten.
Der VDSI - Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit begrüßt die neuen Empfehlungen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) zur Gestaltung hybrider Bildschirmarbeit.
Spätestens seit der Corona-Pandemie sind starre Bürokonzepte vielerorts passé und flexible Arbeitsmodelle auf dem Vormarsch.
Forschende aus Finnland haben herausgefunden, dass Videokonferenzen passiv müde machen. Welche Auswirkungen hat das auf die Arbeitsqualität?
Der vorliegende Beitrag soll objektive Hinweise als Entscheidungsgrundlage für den Einsatz von Curved-Monitoren liefern. Dabei werden die getroffenen Ableitungen insbesondere auf ultrabreite Geräte bezogen, da hier neben vielen zu erwartenden Vorteilen auch spezifische ergonomische Besonderheiten wirken. Vor dem Hintergrund des Einsatzes solcher Geräte in sicherheitskritischen Anwendungsbereichen wurde eine Laborstudie durchgeführt, deren Erkenntnisse nachfolgend kurz vorgestellt werden. Roberto Kockrow
Videokonferenzen Seit Beginn der COVID-19-Pandemie nutzen immer mehr Menschen Videokonferenz-Applikationen via Internet, um im Beruf- und Privatleben zu kommunizieren. Neben den vielen Vorteilen der Videokonferenzen wird zunehmend unter Expertinnen und Experten diskutiert, ob es ein Zuviel an Videokonferenzen gibt. Dieses Zuviel könnte sich in einer Videokonferenz-Müdigkeit äußern, die in dem Artikel näher vorgestellt wird. Christian Montag
S. Nyhuis
D. Breithecker
Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung e.V., Wiesbaden
(eingegangen am 09.04.2020, angenommen am 11.08.2020)
Effect of behavioural and situational prevention on work ability in secondary and tertiary prevention in an office setting (display screen...
Die tägliche Arbeit am Computerbildschirm stellt hohe Anforderungen an die Augen.
Die Digitalisierung der Arbeitswelt schreitet voran. Mehr als vier von fünf Erwerbstätigen nutzen häufig oder manchmal einen Computer für die Arbeit. Jedoch gibt es deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Berufsgruppen. Zwar haben die Nutzer einen erweiterten Handlungsspielraum, berichten jedoch über erhöhten Arbeitsdruck.
Schwerpunkt Ohne Zweifel hat sich die Arbeitswelt in den letzten Jahren gewandelt und wird durch höhere Flexibilität, größere Mobilität und geänderte Verfügbarkeit der Arbeitsleistung gerade im Dienstleistungsbereich geprägt. Technische Entwicklungen der neuesten Generation der Bildschirmarbeit 2013 ermöglichen den Austausch auch großer Datenmengen über jede Distanz, die telefonische Kommunikation wird immer mehr durch E-Mail-Systeme verdrängt. Jens Petersen
Einleitung: In Deutschland verbringen derzeit etwa 35 % der Erwerbstätigen ihren Arbeitsalltag im Büro. Der Anteil der Büroarbeit, der im Sitzen verbracht wird, beträgt durchschnittlich 80 % der Arbeitszeit und mehr. Bewegungsmangel, der durch Büroarbeit begünstigt wird, ist ein wesentlicher Risikofaktor für die Entstehung von adversen Effekten im Muskel- und Skelettbereich. Mehr als 60 % der Büroangestellten klagen über Beschwerden im Muskel-Skelett-System. Fragestellung: Welchen Einfluss erzielte die Reduktion der im Sitzen verbrachten Arbeitszeit durch eine Steh-Sitz-Dynamik bei Bildschirmarbeit auf das körperliche und psychische Wohlbefinden und auf die Arbeitsleistung? Kollektiv und Methoden: 60 männliche Studenten wurden im Verhältnis eins zu eins zufällig in eine Untersuchungs- (UG) und Kontrollgruppe (KG) eingeteilt. Es wurde experimentell Büroarbeit simuliert. Die UG arbeitete teilweise im Sitzen (50 % der Arbeitszeit) und teilweise im Stehen (25 % der Arbeitszeit). Die Kontrollgruppe arbeitete vorwiegend im Sitzen (75 % der Arbeitszeit). Eine darauf folgende 10-minütige Tätigkeit in Bewegung (zerkleinern, faxen, kopieren etc.) sowie eine 5-minütige Pause zur freien Verfügung war für beide Gruppen gleich. Die Büroarbeit wurde für vier Stunden am Tag an insgesamt fünf aufeinander folgenden Tagen durchgeführt. Unterschiede zwischen den Gruppen im physischen und psychischen Wohlbefinden wurden mit Hilfe des Gießener Beschwerdebogens (GBB) und des Mehrdimensionalen Befindlichkeitsfragebogen (MDBF) untersucht. Die Arbeitsleistung wurde als korrekt eingegebene Zeichen pro Minute definiert. Des Weiteren wurden die Muskelspannung im M. trapezius mit Hilfe der Oberflächen-Elektromyografie, die Lidschlussfrequenz mit Hilfe einer Elektrookkulografie und die Herzfrequenz mit einem Elektrokardiogramm aufgezeichnet. Ergebnisse: Das physische Wohlbefinden nach Ende der Arbeitswoche, dargestellt durch die Punktsumme „Gliederschmerzen“ des Gießener Beschwerdebogens unterschied sich zwischen der UG mit 1,9 (1,0) ± 2,3 und der KG mit 3,2 (2,5) ± 2,8 (Mittelwert (Median) ± Standardabweichung) (p = 0,032). Ebenso zeigte der Beschwerdedruck (Gesamtpunktzahl) eine Differenz zwischen der UG mit 5,0 (3,0) ± 5,1 zur KG mit 7,6 (6,0) ± 6,0 im Vergleich (p = 0,03). Nach einer Woche Arbeit demonstrierte die Untersuchungsgruppe eine schlechtere Arbeitsleistung und einen mit 14,1 (14,5) ± 8,1 Zeichen pro Minute geringeren Lernzuwachs als die Kontrollgruppe mit 18,6 (18,4) ± 7,7 Zeichen pro Minute (p = 0,046). Im Verlauf der Arbeitswoche nahm in der Untersuchungsgruppe die Muskelspannung von 60,2 (43,0) ± 53,6 μV auf 43,4 (27,4) ± 9,0 μV (p = 0,006) ab. In der Kontrollgruppe zeigte sich keine Veränderung in der Muskelbeanspruchung des M. trapezius. Die Lidschlussfrequenz und die Herzfrequenz nahmen im Verlauf der Arbeitswoche ab, jedoch ergaben sich keine Gruppenunterschiede. Diskussion: Die Einführung einer Steh-Sitz- Dynamik bei Büroarbeit führt zu einem besseren physischen Befinden. Dies zeigte sich auch anhand geringerer Beschwerden (Summenscore Gießener Beschwerdebogen) und in einer geringeren Muskelbeanspruchung in der Untersuchungsgruppe wider. Es handelt sich um geringe Gruppenunterschiede. In Anbetracht der Kürze der Intervention und des Alters der Probanden ist jedoch von einer biologischen Bedeutung auszugehen. Mit dem Ziel der Primärprävention wäre es demnach sinnvoll, bei der Gestaltung von Büroarbeitsplätzen Voraussetzungen für eine Steh-Sitz Dynamik zu schaffen. * Herrn Prof. Dr. med. Klaus Scheuch zum 65. Geburtstag gewidmet