Ein Leitfaden mit Handlungsempfehlungen und Praxistipps für Geschäftsführung und Führungskräfte, herausgegeben von der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (April 2024)
Die Gesundheit der Beschäftigten im Krankenhaus ist von zentraler Bedeutung. Komplexe Herausforderungen in der Arbeitsgestaltung brauchen kreative Antworten und Herangehensweisen. Die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung ist am Klinikum Darmstadt die Basis für einen partizipativen Organisationsentwicklungsprozess. Führungskräfte und Teams werden als Ressource verstanden und stehen dabei in besonderer Weise im Fokus. Lotte Schwärzel, Iris Sahitolli
Prävention Der folgende Beitrag beschreibt eine Studie zur Häufigkeit von Hautirritationen durch das Verwenden von persönlicher Schutzausrüstung während der Covid-19-Pandemie in Deutschland. Wie belastet ist das Pflegepersonal? Welche Empfehlungen zur Prävention werden diskutiert? Claudia Westermann et al.
Für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen ist es oft nicht einfach, Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung umzusetzen. Der Verband der Ersatzkassen e. V., die OptiMedis AG und das Deutsche Netz Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen e. V. möchten sie dabei unterstützen und haben eine Kooperationsvereinbarung zur „Entwicklung und Pilotierung eines BGM-Fortbildungssystems“ geschlossen.
Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg hat jetzt in Kooperation mit dem Sozialministerium in dritter Auflage den Leitfaden „Mutterschutz im Krankenhaus“ herausgegeben. Auf über 100 Seiten informiert die Broschüre über besondere Gefährdungen für Schwangere im Krankenhausbereich.
Arbeiten im Krankenhaus Arbeitsverdichtung, Zeitmangel und schlechte Bezahlung – die Mitarbeiter von deutschen Krankenhäusern sind unter dem Strich mit ihren Arbeitsbedingungen unzufrieden. Das geht aus dem „Arbeitsreport Krankenhaus“ hervor, den das Institut Arbeit und Technik (IAT) der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen im Auftrag der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung und Friedrich Ebert Stiftung erstellt hat. Annegret Schoeller
Aus der Fachpresse
Familienfreundliche Arbeitsbedingungen
Ziel: Bestandsaufnahme der Qualität der arbeitsmedizinischen Betreuung in großen deutschen Krankenhäusern und Ermittlung von strukturellen Einflussfaktoren.Methode: Eine im Jahr 1986 vorgenommene Fragebogenerhebung in deutschen Krankenhäusern mit mehr als 500 Betten wurde 2006 wiederholt. Inhalte sind Art und Abstände arbeitsmedizinischer Vorsorgeuntersuchungen und Arbeitsplatzbegehungen, Impfungen und Tuberkuloseüberwachung. Zudem interessierten die Ausbildungsmöglichkeiten für Arbeitsmediziner in den Kliniken. Als potenzielle strukturelle Einflussfaktoren auf Qualitätsaspekte wurden u. a. die Anbindung der Dienststelle an die Einrichtung, die Anzahl betreuter Beschäftigter, der Kliniktyp und Qualifikation des Betriebsarztes in multivariaten Regressionsmodellen untersucht.Ergebnisse: Die Rücklaufquote betrug 59 % (n = 155). In 80 % der Krankenhäuser werden umfassende Arbeitsplatzbegehungen alle ein bis zwei Jahre und Vorsorgeuntersuchungen durchschnittlich alle drei Jahre durchgeführt. Arbeitsmedizinisch relevante Untersuchungen werden im Rahmen von Erst- und bei den meisten Nachuntersuchungen regelhaft offeriert. Impfangebote gegen Hepatitis B, Hepatitis A und gegen Influenza sind mit mehr als 90 % „Standard“, während es bei Masern, Mumps, Röteln, Varizellen, Tetanus, Poliomyelitis und Pertussis lediglich 53–63 % sind. Durchimpfungsraten des Personals konnten mangels der Vorlage von Impfdokumenten nicht valide ermittelt werden. Wichtigste negative Einflussfaktoren auf bestimmte Impfangebote sind die fehlende fachärztliche Qualifikation und die Zugehörigkeit zu einem überbetrieblichen Dienst.Schlussfolgerungen: Die Betreuungsqualität ist in mancher Hinsicht positiv zu bewerten (Hepatitis B/A/Influenzaimpfangebote, Durchführung der arbeitsmedizinisch relevanten Regeluntersuchungen, abteilungsbezogene Gefährdungsbeurteilungen). Das Angebot ist deutlich besser als 20 Jahre zuvor. Allerdings deuten der unbefriedigende Antwortrücklauf und der höhere Anteil überbetrieblicher Dienste bei Nicht-Anwortern auf eine Überschätzung der Situation hin. Entwicklungsbedarf besteht bei der Prävention verschiedener impfpräventabler Erreger sowie des Zeitabstands und des Umfangs von Nachuntersuchungen. Die defizitäre betriebsärztliche Ausbildungssituation in großen Kliniken schwächt den zukünftigen Stellenwert der Arbeitsmedizin. Weitere Untersuchungen zur Qualität der arbeitsmedizinischen Versorgung in kleineren Betrieben im Gesundheitsdienst (kleine Krankenhäuser, Praxen, stationäre und ambulante Altenpflege) sind notwendig, um den Sektor als Ganzes beurteilen zu können.
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