Hintergrund: Informationen aus geschriebenem Material zu entnehmen, also etwas zu lesen, gehört in vielen Berufen zu den selbstverständlichen und alltäglichen Anforderungen. Eine Korrekturleseaufgabe wurde daher als eine von zwei Aufgaben in den Mittelpunkt einer Studie gestellt, in der die Wirkung verschiedener realitätsnaher Geräusche auf kognitive Leistungen untersucht wurde.
Auch bei vergleichsweise einfachen Konzentrationstätigkeiten können die extraauralen Auswirkungen von Lärm unter 80 dB(A) die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Dargestellt werden konkrete Auswirkungen anhand des Praxisbeispiels der Sichtprüfung. Diese erfordert ein erhebliches Maß wiederkehrender Konzentration, lässt sich jedoch schwierig anhand aktueller Regelwerke einordnen. Für die Anwendungspraxis werden deshalb Handlungsempfehlungen abgeleitet.
„Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden“, so dichtet Wilhelm Busch schon vor über 100 Jahren. Und wie bei Musik, so scheiden sich auch bei vielen anderen Geräuschen die Geister. Häufig wird dann von „Lärm“ gesprochen, wobei dieser nicht immer gehörschädigend sein muss. Lärm kann auch physiologische, psychische und soziale Wirkungen auf Menschen haben. In diesen Fällen wird von extraauralen Lärmwirkungen gesprochen. Auch vor diesen Lärmwirkungen sind Menschen bei der Arbeit zu schützen.
In offenen Bürostrukturen ist Lärm noch immer eine weit verbreitete Quelle von Unzufriedenheit, Belästigung, Störungen und Stress. Die in der Forschung gut dokumentierten Lärmwirkungen wie der „irrelevant speech effect“, also die Störung kognitiver Leistung durch irrelevantes Hintergrundsprechen, finden sich in der Praxis als zentrale Herausforderungen akustischer Gestaltung wieder. Nachfolgend werden fünf Aspekte vorgestellt, die bei der Planung und akustischen Optimierung unbedingt beachtet werden sollten – für mehr Zufriedenheit, Wohlbefinden und Produktivität im Büro.
Lärmwirkungen, die das Gehör, und hier insbesondere das Innenohr, schädigen können, bezeichnet man als „aurale Lärmwirkungen“. Sie können ab einem dauerhaften Schalldruckpegel von 80 dB(A) auftreten, wobei die Wahrscheinlichkeit eines Hörschadens mit zunehmendem Pegel und zunehmender Dauer der Einwirkung steigt. Diese Wirkungen treten unabhängig davon ein, ob betroffene Personen den gehörten Schall als Lärm oder zum Beispiel als Musik beurteilen. Entscheidend ist der physikalische Schalldruckpegel.
Die neue Empfehlung „Lärm“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) ist Teil der im August 2022 erschienenen „DGUV Empfehlungen für arbeitsmedizinische Beratungen und Untersuchungen“. Sie hat den DGUV Grundsatz G 20 als neuen Standard für die arbeitsmedizinische Vorsorge abgelöst und dient dazu, Betriebsärztinnen und Betriebsärzte bei der Gestaltung der Vorsorge zu unterstützen. Peter Hammelbacher
Lernen begleitet uns durchs Leben. Wichtige Lernräume für den Wissenserwerb sind Kita, Schule und Hochschule. Damit Lernen und Teilhabe dort für alle möglich werden, braucht es geeignete Lernumgebungen, auch in punkto Raumakustik.
Institut für Arbeitsschutz betont Vorteile einer schalloptimierten Lernumgebung.
Viele leiden unter Störungen und Lärm. Fürs gute Miteinander sind Regeln nötig, schreibt die Berliner Zeitung.
Lärm kann gesundheitliche Probleme verursachen. Erzieherinnen in Kindertagesstätten empfinden Lärm eher als „normal“ und zum Beruf dazugehörend. Ziel der Studie war es herauszufinden, inwieweit Lärm in Kindertagesstätten beziehungsweise unzureichende Lärmschutzmaßnahmen die Gesundheit der Erzieherinnen beeinflussen.
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung fühlt sich von Lärm gestört.
Lärm in der Arbeitsumgebung kann sich in vielfältiger Weise auf Beschäftigte auswirken.
Gleich Anfang des Jahres 2023 starten wir unsere Fortbildung mit einem Angebot für das arbeitsmedizinische Assistenzpersonal und bieten am Freitag, den 27. Januar 2023, den Refresherkurs „Arbeitsmedizinische Gehörvorsorge“ als Online-Seminar über Zoom an.
H. Sukowski
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), Dortmund
(eingegangen am 23.05.2022, angenommen am 24.06.2022)
Subjective assessments of working on a reading task in silence and with background noise
Background: The use of cognitive tasks is a typical approach to investigate...
Institut für Arbeitsschutz: Lärm ist in vielen Branchen mit Fachkräftemangel ein Problem
Lärmprävention am Arbeitsplatz schützt nicht nur die Gesundheit von Beschäftigten, sondern kann ein Argument für die Personalerhaltung und -gewinnung in besonders lärmbelasteten Branchen sein.
Verkehrslärm und Luftverschmutzung durch Feinstaub könnten das Risiko für Depressionen und Angststörungen erhöhen. Darauf weisen aktuelle Untersuchungsergebnisse hin.
Noch immer ist Lärmschwerhörigkeit die am häufigsten anerkannte Berufskrankheit in der Berufsgenossenschaft Holz und Metall. Doch wie kann man sich am besten vor möglichen Schädigungen schützen?
Schule und Gesundheit Das AMIS-Bayern hat zum Ziel, Prävention und Gesundheitsförderung an staatlichen Schulen zu unterstützen. Im folgenden Beitrag werden neben Struktur und Konzept des AMIS-Bayern das Praxisprojekt „Lärmbelastung und stimmliche Belastung an Schulen“ skizziert und dabei die multiperspektivische Arbeitsweise des Instituts vorgestellt. Ein Ausblick zeigt, inwieweit digitale Angebote die Erreichbarkeit und Verfügbarkeit gesundheitsfördernder Maßnahmen an Schulen verbessern können. Sarah Becker et al.
Lärm Die gehörschädigende Wirkung von Lärm oder ototoxischen Substanzen ist bestens bekannt. Dass es bei gleichzeitiger Exposition gegenüber Lärm und gewissen ototoxischen Stoffen zu Interaktionen kommen kann, dürfte nicht jedem Arbeitsmediziner bewusst sein. Deshalb wurden in der Schweizer Grenzwertliste jene Stoffe, die die gehörschädigende Wirkung von Lärm verstärken können, mit einer eigenen Notifikation versehen. Michael F. Koller und C. Pletscher