2021 hatten in NRW noch 40,4 Prozent der Beschäftigten angegeben, an jedem Arbeitstag mindestens einen Teil ihrer Tätigkeit von zu Hause aus erledigt zu haben. 2022 waren dies nur noch 28,6 Prozent.
Städte weltweit müssen sich auf ein dauerhaftes Fernbleiben vieler Büroangestellter einstellen.
Auch nach dem Ende der Covid-19-Pandemie arbeiten viele Menschen weiterhin von zu Hause. 24,2 % aller Erwerbstätigen in Deutschland waren im Jahr 2022 zumindest gelegentlich im sogenannten Homeoffice, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt.
Hybrides Arbeiten ist durch eine Flexibilität hinsichtlich des Arbeitsortes und der Arbeitszeit gekennzeichnet. Doch mit diesen Freiheiten gehen auch Anforderungen an die Beschäftigten einher, die zu einer hohen Arbeitsdichte beitragen können. Bei ungeeigneter Gestaltung der flexiblen, hybriden Zusammenarbeit kann eine Gefährdung für die psychische Gesundheit entstehen. Resilienz als psychische Widerstandskraft kann die Gesundheit angesichts dieser Anforderungen schützen. Roman Soucek, Nicole Deci
Husten, Fieber, Heiserkeit - für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist das kein Grund zuhause zu bleiben und sich auszukurieren.
Mobiles Arbeiten Mit dem Notebook am Küchentisch oder an ähnlichen Örtlichkeiten im Privatbereich zu arbeiten, ist vielfach Realität geworden. Diese quasistationäre mobile Arbeit erfolgt nicht im rechtsfreien Raum. Geeignete Methoden zur Beurteilung auch dieser Arbeitsbedingungen sind verfügbar.1 Martin Schmauder, Jonas Miesner
Digitalisierung Mobiles Arbeiten im Homeoffice und an anderen Orten war für die meisten Beschäftigten bis vor kurzem eher die Ausnahme. Im März 2020 änderte sich dies abrupt und von jetzt auf gleich arbeiteten viele Beschäftigte im Homeoffice. Unterstützt wurden sie durch digitale Technologien und im Laufe der vergangenen zwei Jahre wurde für das mobile Arbeiten weiter in die Digitalisierung investiert. Läuft also – oder? Patricia Tegtmeier, Sascha Wischniewski
Prävention Zahlreiche valide Studien zeigen die Dringlichkeit der Verhaltensprävention für gesundes Arbeiten zuhause und an dritten Orten. Weil das mobile Arbeiten selbstvertändlicher Bestandteil der Büroarbeitsformen bleiben wird, sollte darüber hinaus auch die Verhältnisprävention ins Blickfeld rücken. Burkhard Remmers
Arbeitszeitorganisation Mit dem Arbeiten von zuhause, unterwegs im Zug oder im Coworking Space flexibilisieren sich nicht nur Orte, an denen Beschäftigte arbeiten, sondern oft auch Arbeitszeiten. Dies kann einerseits mit mehr Freiheit in der Arbeitszeitgestaltung und einer besseren Vereinbarkeit von Beruf- und Privatleben einhergehen. Andererseits können Arbeit und Freizeit gerade bei dem bislang eher weniger geregelten mobilen Arbeiten stärker miteinander verschwimmen, Arbeitszeiten ausgeweitet, Pausen und Erholungszeiten verkürzt werden. Ines Entgelmeier
Die Corona-Pandemie wird die Arbeitswelt mutmaßlich dauerhaft verändern.
Mobilität im Arbeitskontext Digitalisierung mit neuen Technologien und Vernetzungen ermöglichen mobiles Arbeiten an unterschiedlichsten Orten. Gerne wird dabei durch die Bild- sprache eine moderne kreative und effiziente Arbeitsweise, zum Beispiel im Zug, im Café oder am See, suggeriert, für die es nichts weiter braucht als ein Smartphone und ein Notebook. Dabei ist auch und gerade an diesen Arbeitsplätzen ein passgenaues Zusammenspiel aus Aufgabe, Arbeitsmittel und Arbeitsumgebung der Kern einer erfolgreichen Gestaltung sicherer und gesunder Arbeit. Patricia Tegtmeier, Bettina Lafrenz
Mobile Arbeit Keine Frage: Die Arbeitswelt ist flexibler und digitaler geworden. Neue Arbeitsformen wie agiles und mobiles Arbeiten gewinnen weiter an Bedeutung. Für Unternehmen bringt zeitliche und örtliche Flexibilität einen Wettbewerbsvorteil, aber auch Herausforderungen. Die Coronakrise hat diese Entwicklung verstärkt. Der Resilienz-Check 2020 der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und von Microsoft zeigt, dass Unternehmen bereits in der ersten Welle 2020 flexibler und digitaler geworden sind. Und doch gibt es noch Potenzial im Bereich der mobilen Arbeit – auch in Bereichen, die bislang ausgeklammert schienen. Dieser Artikel soll einen kurzen Überblick geben, wo mobile Arbeit bereits umgesetzt wird, wo ein weiterer Ausbau möglich ist und was für gute Arbeit in der mobilen Welt nötig ist. Elisa Clauß, Anika Peschl
Arbeitswissenschaft Digitalisierung und mobiles Arbeiten ist derzeit in aller Munde. Dabei wird oft das Argument aufgeführt, dass Digitalisierung Mitarbeitende in ihrer Tätigkeit entlastet und Geschäftsprozesse reibungsloser und fehlerfreier ablaufen oder mobiles Arbeiten Flexibilität in der Arbeitsdurchführung erlaubt. Während eine adäquate Gestaltung digitaler Systeme zu hohen Entlastungen hinsichtlich der psychischen Aspekte der Arbeit führen kann, resultiert eine inadäquate Gestaltung unweigerlich in einer hohen psychischen Belastung und Beanspruchung. Oft werden Kontext- und Bedingungsfaktoren für die Durchführung übersehen, wodurch die Systeme eingeschränkt nutzbar oder gar unbenutzbar werden bzw. nur mit erhöhter psychischer Belastung umgesetzt werden können. Der vorliegende Beitrag beschreibt einen Ansatz, wie solche Planungsfehler durch systematische Beachtung arbeitswissenschaftlicher Anforderungen in der Planungsphase vermieden werden können. Oliver Sträter et al.
Auch in neuen, durch Informations- und Kommunikationstechnologie gestützten Arbeitsformen haben Beschäftigte einen rechtlichen Anspruch auf Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit.
Der Büroalltag wurde während der Pandemie auf den Kopf gestellt – und immer mehr Angestellte wollen auf die Vorzüge von Home-Office nicht mehr verzichten.
Je anpassungsfähiger und flexibler Beschäftigte sich selbst und ihr Unternehmen in der Pandemie empfunden haben, desto besser bewerten sie ihren Gesundheitszustand und ihr individuelles Wohlbefinden.