Rehabilitationsleistungen werden in Deutschland immer stärker in Anspruch genommen. Beim Reha-Kolloquium vom 18. bis 20. März 2024 in Bremen ging es insbesondere um die wichtige Frage, wie nachhaltige Handlungsprinzipien im Rehabilitationssystem umgesetzt werden können – damit auch zukünftig eine gute Versorgung sichergestellt werden kann.
Ganzheitliche arbeitsmedizinische Vorsorge berücksichtigt alle Arbeitsbedingungen und arbeitsbedingten Gefährdungen, die die Gesundheit von Beschäftigten beeinträchtigen können. Hieraus ergeben sich Schnittstellen zu anderen medizinischen Disziplinen, von Prävention über Kuration bis zur Rehabilitation – vor allem auch im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung. Andrea Kaifie-Pechmann
Der Beitrag soll einen kurzen Einblick in das komplexe System der beruflichen Rehabilitation allgemein und in der Bundesagentur für Arbeit (BA) im Besonderen geben. Dabei sollen überblicksartig die Beratungs- und Dienstleistungsangebote der BA, aber auch einige Herausforderungen vorgestellt werden. Denn: Ein inklusiver Arbeitsmarkt bleibt das wichtigste Fundament für eine inklusive Gesellschaft.
Die gesetzliche Unfallversicherung (GUV) hat den Auftrag, zur Verhütung von Arbeits- und Wegeunfällen sowie Berufskrankheiten beizutragen. Nach einem Unfall oder nach der Entstehung einer Berufskrankheit ist es Aufgabe der GUV, mit allen geeigneten Mitteln die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der betroffenen Person wiederherzustellen oder, falls das nicht möglich ist, den bestmöglichen Zustand durch entsprechende medizinische Behandlung einschließlich Rehamaßnahmen anzustreben. Dabei ist es das Ziel, eine möglichst ungehinderte oder, falls das nicht möglich ist, eine möglichst gute berufliche und soziale Teilhabe zu erreichen. Geregelt ist dies im Sozialgesetzbuch (SGB) VII sowie, bezogen auf die Teilhabe, im SGB IX. Albert Nienhaus
Unter Arbeitslosen und Arbeitssuchenden im Sinne des Sozialgesetzbuchs (SGB II und SGB III) befinden sich etliche Personen, die aufgrund von Erkrankung längere Zeit arbeitsunfähig waren. Der Ärztliche Dienst der Bundesagentur für Arbeit berät vor Ort unter anderem die lokalen Arbeitsagenturen und die Jobcenter zu allen Fragen der Arbeitsvermittlung und beruflichen Rehabilitation dieser Personengruppe. Im Folgenden werden sowohl die Art und Weise der Beauftragung des ärztlichen Dienstes durch die Auftraggebenden innerhalb der Arbeitsagentur als auch der Ablauf der Begutachtung anhand von drei typischen Begutachtungsanlässen der Arbeitsagentur (SGB III) dargestellt. Annette Fister und Nenad Kralj
Die Rückkehr ins Arbeitsleben nach langer Erkrankung kann steinig sein. Was kann die Deutsche Rentenversicherung (DRV) dazu beitragen, dass Langzeiterkrankte den Weg zurück ins Berufsleben finden? Dieser Artikel soll die vielfältigen Angebote der medizinischen und beruflichen Rehabilitation der DRV praxisnah darstellen und erläutern. Regine Delbrück und Sabine Remy
In Deutschland haben seit Beginn der Coronapandemie an COVID-19 erkrankte Menschen in 32.500 Fällen spezielle Rehabilitationen wegen Folgeschäden über die Deutsche Rentenversicherung (DRV) durchlaufen.
Teamsport für die ganze Mannschaft Rehabilitation After Long Illness – Teamsports for All Participants
Rehabilitation Länger anhaltende Erkrankungen sind die Hauptursache für ungeplante Abwesenheiten im Betrieb (BKK Gesundheitsreport 2021). Zugleich sind sie untrügliche Zeichen für komplexe...
Interview Frau Dr. med. Nathalie Glaser-Möller, Leiterin der Stabsstelle Reha-Strategie, -Grundsatz und -Steuerung der Deutschen Rentenversicherung Nord mit Sitz in Lübeck, wurde am 1. September 2021 in den Ruhestand verabschiedet. Sie spricht über ihre Tätigkeit und die Schwerpunkte ihrer Arbeit mit besonderem Blick auf aktuelle Herausforderungen. Das Gespräch führte Jutta Kindel.
SARS-CoV-2-Pandemie COVID-19 führt durch die pandemische Ausbreitung und die damit verbundenen hohen Infektionszahlen in Deutschland nicht nur zu einer hohen Belastung der akutmedizinischen Versorgungsstrukturen. Das sehr heterogene Bild der Erkrankungsfolgen nach Ende der Akutbehandlung stellt auch neue Herausforderungen an die rehabilitative Versorgung der Betroffenen. Harald Berger
Betriebliches Eingliederungsmanagement Nach einer Arbeitsunfähigkeitszeit von über sechs Wochen während der letzten zwölf Monate soll Beschäftigten nach § 167 Abs. 2 SGB IX ein betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) angeboten werden. Zur Umsetzung dieses Prozesses wenden sich viele Unternehmen an externe Kooperationspartner, da zunehmend individuellere und kreative Lösungswege gefragt sind. Eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Netzwerkpartnern kann das Spektrum der Ideenvielfalt erweitern. Das Berufsförderungswerk (BFW) ist eine solche Einrichtung, die mit Hilfe verschiedener Maßnahmen im BEM weitere Perspektiven für das Unternehmen und arbeitsunfähige Beschäftigte eröffnet. Katharina Weigel
Modellprojekte Die Modellvorhaben „BEM-intensiv“ und „Reha-Integrativ“ erproben innovative Leistungen für Versicherte mit eingeschränkter Erwerbsfähigkeit oder akuten psychischen Auffälligkeiten. In BEM-intensiv werden Versicherte möglichst noch im Beschäftigungsumfeld aufgesucht und erhalten bedarfs- und bedürfnisorientierte Beratungen. In Reha-Integrativ erhalten Versicherte mit einer akuten psychischen Erkrankung eine intensivierte teilhabeorientierte Psychotherapie. Ziel ist jeweils die dauerhafte Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit. Felix Behling et al.
Berufliche Teilhabe Rehabilitation leistet bereits einen wichtigen Beitrag zur Sicherung beruflicher Teilhabe von Menschen mit gesundheitlichen Problemen. Aber durch welche innovativen Maßnahmen können die Ziele von Rehabilitation noch besser erreicht werden? Der Beitrag wirft einen Blick auf neue Ansätze, die derzeit im Norden erprobt werden. Vera Kleineke, David Fauser
Rehapro Wie können Menschen gesundheitlich und rehabilitativ noch besser unterstützt werden, damit eine drohende Erwerbsminderung, eine Behinderung oder eine chronische Krankheit vermieden wird? In über fünfzig innovativen Modellvorhaben zur medizinischen und beruflichen Rehabilitation, Prävention und Nachsorge beteiligt sich die Deutsche Rentenversicherung mit praxisorientierten Lösungsansätzen am Bundesprogramm „rehapro“. Erprobt werden neue Ansätze zur beruflichen (Re-)Integration sowie neue und veränderte Zugangswege, insbesondere zu Betrieben, betrieblichen Akteurinnen und Akteuren sowie Unternehmensnetzwerken. Christina Stecker
Teilhabe Wirksame Angebote der Prävention und Rehabilitation helfen Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, selbstbestimmt am Arbeitsleben teilzunehmen. Dennoch verzeichnen wir in den letzten Jahren dauerhaft hohe Zugänge in die Erwerbsminderungsrente und die Eingliederungs- beziehungsweise Sozialhilfe. Um herauszufinden, wie die Rehabilitation im Aufgabenbereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende und der gesetzlichen Rentenversicherung noch wirkungsvoller greifen kann, hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) das Bundesprogramm „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ aufgesetzt. Annette Tabbara
Mit der Alterung der Bevölkerung nimmt die Zahl von Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen zu. Demografiebedingt ist mit einer weiteren Steigerung in den nächsten Jahren zu rechnen. Maßnahmen zur Arbeitsmarktintegration, zur Prävention und Gesundheitsförderung gewinnen vor diesem...
Die große Bedeutung psychischer Erkrankungen beim Arbeitsunfähigkeitsgeschehen und bei den Frühverrentungen stellt auch in der Corona-Krise Herausforderungen an Prävention, Psychotherapie und Rehabilitation.
Rehabilitation und Beratung Damit Rehabilitation ihre Wirkung auch tatsächlich erreicht, ist professionelle Beratung eine unverzichtbare Voraussetzung. Das Bundesteilhabegesetz stärkt diese Anforderung mit konkreten Regelungen Helga Seel
Prävention und Rehabilitation werden durch die aktuelle Gesetzgebung, allen voran durch das Präventionsgesetz (PrävG), das Bundesteilhabegesetz (BTHG) und die Soziale Pflegeversicherung gestärkt. Die Sozialversicherungsträger haben die Aufgabe übertragen bekommen, diese Leistungen für die Menschen...
Die Rehabilitation stellt einen eigenen Versorgungssektor im Gesundheitswesen dar und wirkt zugleich in viele andere Versorgungssektoren hinein. In Kliniken wird Frührehabilitation durchgeführt, in der ambulanten Versorgung werden Leistungen zur ambulanten Rehabilitation erbracht und in der Arbeitswelt werden Menschen mit Behinderung nach ihren Fähigkeiten gefördert, wie in Berufsförderungswerken, um dann erfolgreich in den Betrieb eingegliedert zu werden. Dabei ist es erforderlich, dass sektorenübergreifend „Brücken“ im Sinne einer Kooperation aller Akteure „gebaut werden“. Solche Kooperationen werden in dieser Ausgabe von ASU vorgestellt. Annegret Schoeller
Die UN-Behindertenrechtskonvention und ebenso das zum 01.01.2017 in Kraft getretene Bundesteilhabegesetz (BTHG) formulieren als Zielstellung eine inklusive Gesellschaft, an der Menschen mit Beeinträchtigung möglichst uneingeschränkt teilhaben können. Um dies zu erreichen, werden Leistungen der Rehabilitation immer wichtiger. Der Artikel gibt einen Einblick in die Entwicklung von Rehabilitation sowie in wichtige Aspekte für ihre Weiterentwicklung. Helga Seel
Interview Prof. Dr. Stephan Brandenburg, Hauptgeschäftsführer der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), sieht weniger bürokratischen Aufwand für Rehabilitanden durch das Bundesteilhabegesetz. Die Novelle ändert auch die Perspektiven für Werkstätten.
Jutta Kindel, Hamburg
Das 2018 erschienene Fachbuch „Rehabilitation. Vom Antrag bis zur Nachsorge“, herausgegeben von der BAR- Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation, will Ärzte und Fachkräfte weiterer Gesundheitsberufe umfassend dabei unterstützen, Rehabilitationsbedarf frühzeitig zu...
Rehabilitation und Return to Work: eine internationale Perspektive aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
Ziel: Die Arbeitnehmerschaft in Europa wird älter. Auch dadurch steigt das Risiko, in den aktiven Berufsjahren ein...
Unter obigem Titel wurde im Rahmen der 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Arbeits- und Umweltmedizin vom 7. bis 9. März 2018 in München in Zusammenarbeit mit der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) ein interdisziplinärer Workshop durchgeführt. Er basiert auf der Erfahrung, dass die Digitalisierung der Arbeitswelt einen tiefgreifenden Umbruch der Arbeitsbedingungen bewirkt, der nicht ohne Auswirkungen auf die Arbeitsmedizin und Arbeitsgestaltung bleiben wird. Wolfhard Kohte