Wenn Mitarbeiter des Tesla Werks in Grünheide bei Berlin krankheitsbedingt zuhause bleiben, müssen sie mit Hausbesuchen durch den Arbeitgeber rechnen.
Die Störung des natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus, zu der es bei Schichtarbeitern kommt, kann auf Dauer die Gesundheit belasten.
Schichtarbeit bringt die innere Uhr des Menschen aus dem Takt.
Modellimplementierung Die Hamburger Polizei hat im Jahr 2015 ein neues Schichtmodell pilotiert, das inzwischen flächendeckend in allen Polizeikommissariaten der Freien und Hansestadt Hamburg umgesetzt wurde. Die Einführung wurde wissenschaftlich begleitet. Marcial Velasco Garrido et al.
Schlafstörungen Wer schläft, so die gängige Vorstellung, der arbeitet nicht und ist nicht wettbewerbsfähig. Die Konkurrenz allerdings schläft bekanntlich nicht. Maschinen sind in der Lage, rund um die Uhr zu arbeiten, doch der Mensch zeigt vermeintliche Schwächen und braucht seinen Schlaf. Aus diesem Grunde wurde die Schichtarbeit eingeführt. Aber wie geht man mit den Herausforderungen der Schichtarbeit an einen gesunden Schlaf um? Hans-Günter Weeß
Zeitbiologie Der soziotechnische Wandel hin zur Durchdringung der Arbeitswelt mit immer mehr digitalen Geräten verläuft schleichend. Eine mögliche Folge ist eine Entstrukturierung des Alltags, wodurch die innere Uhr aus dem Takt geraten kann. Erholsamer Schlaf ist untrennbar mit der inneren Uhr verbunden und maßgeblich am Wohlbefinden beteiligt. Bei der Entwicklung von modernen Präventionsstrategien gilt es, die Entrythmisierung des Körpers zu verhindern, um gesundheitliche Folgen zu minimieren. Thomas Kantermann et al.
Interview Univ.-Prof. Dr. Volker Harth, MPH, ist seit 2013 Direktor des Zentralinstituts für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM) in Hamburg und hat die Universitätsprofessur für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) inne. Ein Forschungsschwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeiten sind die gesundheitlichen Auswirkungen von Nacht- und Wechselschichtarbeit. Im Dezember 2020 wurde die S2K-Leitlinie „Gesundheitliche Aspekte und Gestaltung von Nacht- und Schichtarbeit“, in der er als Leitlinienkoordinator fungierte, durch die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Fachgesellschaften (AWMF) veröffentlicht. ASU sprach mit ihm über die Bedeutung der Nacht- und Wechselschichtarbeit für die Gesundheit der Beschäftigten.
Pandemie und Kriege machen auch vor unseren Betrieben nicht Halt und stellen die Unternehmen und ihre Beschäftigten vor große Herausforderungen. Losgelöst von den tagtäglichen Hiobsbotschaften ist aber nicht zu übersehen, dass sich die Dynamik des gesellschaftlichen Umbaus, insbesondere der...
Tätigkeiten in den Nachtstunden lassen sich im Arbeitsleben nicht gänzlich vermeiden. Dies betrifft nicht nur Bereiche, in denen dies dem Berufsbild immanent ist, sondern auch solche, in denen sich heutige Lebensformen und Gewohnheiten widerspiegeln.
In vielen Berufen ist Schichtarbeit unumgänglich, doch nicht jeder kommt mit dem wechselnden Rhythmus zurecht. Vor allem Nachtarbeit kann sich dabei negativ auf die Gesundheit auswirken.
Eine neue Leitlinie zu Nacht- und Schichtarbeit stellt die Evidenz zu gesundheitlichen Auswirkungen von Nacht- und Schichtarbeit zusammen und gibt Empfehlungen für die Praxis sowie zur Schichtplangestaltung. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) hingewiesen, wie das Deutsche Ärtzeblatt berichtet.
V. Harth
C. Terschüren
Autorenteam (Kapitel der Leitlinie; alphabetische Reihenfolge): M. Amlinger-Chatterjee, P. Angerer, E. Backé, B. Beermann, C. Brendler, F. Brenscheidt, S. Ernst, U. Euler (2014/2015), G. Goßrau, V. Groß, V. Harth, B. Hartmann, J. Hegewald, D. Kunz, U. Latza, P. Morfeld, M...
Die neu erstellte S2k-Leitlinie „Gesundheitliche Aspekte und Gestaltung von Nacht- und Schichtarbeit“ ist ab sofort als Langfassung auf der Website der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) abrufbar.
Die Leitlinie wurde von insgesamt sechs...
Schichtarbeit und Beleuchtung Licht ist der wichtigste Zeitgeber für die zirkadianen Rhythmen des Menschen. Es kontrolliert diverse chronobiologische Funktionen, wie etwa den Schlaf-Wach-Rhythmus. Treten bei Nachtarbeit künstliche, phasenverschobene Lichtbedingungen auf, so kann dies zur Desynchronisation der endogenen Rhythmen führen und das Befinden negativ beeinflussen. Um abweichende visuelle und nichtvisuelle Lichtbedingungen bei Schichtarbeit zusammenzuführen, wurde in einem Produktionsbetrieb ein alternierendes Beleuchtungssystem installiert und erprobt. Der Beitrag stellt das Lichtkonzept sowie ausgewählte Projektergebnisse vor. Martin Braun et al.
Schichtarbeit nimmt immer mehr zu. Dabei unterscheidet sich die Schichtarbeit in typischen Frauen- und Männerberufen. Zudem zeigen sich unterschiedliche branchen-, berufs- und tätigkeitsbezogene Arbeitsbelastungen der Beschäftigten. Zu diesem Ergebnis kommt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in einer Detailanalyse der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012.
Fortbildung Im Mittelpunkt des Praxisfalles der aktuellen CME-Fortbildung der ASU steht diesmal die Schicht- und Nachtarbeit. An Hand der Leitlinien der DGAUM und der AWMF, der Empfehlungen der DGUV und des Länderausschusses für Sicherheit und Gesundheitsschutz (LASI) werden die Empfehlungen an einem Beispiel erläutert und in Expertenkommentaren vertieft. Hanns Wildgans
Schicht- und Nachtarbeit Fast 20 % der arbeitenden Bevölkerung in Europa verrichtet irgendeine Form von Schichtarbeit, häufig mit Nachtarbeit. Aus nahe liegenden technischen, wirtschaftlichen und kulturellen Gründen kann auf diese Form der Arbeitsleistung nicht einfach verzichtet werden. Nach ver-breitetem Verständnis gehen Schichtarbeitnehmer hierbei ein erhöhtes Risiko ein, durch diese Form der Arbeitsorganisation gesundheitliche Schäden zu erleiden. Das gelegentlich hierzu zitierte Urteil des Bundes-verfassungsgerichtes vom Januar 1992, nachdem „Nachtarbeit … grundsätzlich für jeden Menschen schädlich“ sei, ist allerdings in anderem Kontext entstanden. Mit dieser Begründung wurde nämlich das bis damals existierende weitgehende Nachtarbeitsverbot für Frauen in Deutschland aufgehoben, da nicht gezeigt werden konnte, dass Frauen mehr unter Nachtarbeit litten als Männer. Michael Nasterlack
Weitere wissenschaftliche Evidenz zum Brustkrebsrisiko von Frauen nach Nachtschichtarbeit
A. Grundy, H. Richardson, I. Burstyn, C. Lohrisch, S.K. Sengupta, A.S. Lai, D. Lee, J.J. Spinelli, K.J. Aronson: Increased risk of breast cancer associated with long-term shift work in Canada. Occup Environ Med 2013; 70: 831–838
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