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IM BRENNPUNKT

Digitalisierung der Arbeitswelt: "Kursbuch Arbeiten 4.0"

Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften befinden sich in einem intensiven Diskussionsprozess um die Herausforderungen der Digitalisierung in der Arbeitswelt. Die politische Diskussion um die digitale Transformation hat mit der Veröffentlichung des "Weißbuch Arbeiten 4.0" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales einen zwischenzeitigen Meilenstein erreicht. Das "Kursbuch Arbeiten 4.0" des DGB nimmt das zum Anlass, eine Standortbestimmung im politischen Diskus vorzunehmen. Es zeigt gewerkschaftliche Perspektiven und Ansätze für die Gestaltungsanforderungen der Arbeit der Zukunft.

Was ist neu an Arbeit 4.0?

Die Digitalisierung allein ist es nicht: In der industriellen Produktion gibt es in Deutschland schon seit vielen Jahren einen hohen Automatisierungsgrad. Neu ist die digitale Vernetzung. Vor 10 Jahren kam das iPhone auf den Markt und hat nicht nur unsere Lebenswelt und Gewohnheiten völlig verändert, sondern auch Wertschöpfungs-und Wirtschaftsprozesse - und die Arbeitswelt. Es ist die Basis für das Internet der Dinge.

Das Internet der Dinge (Internet of Things – IoT) ist die Vision der IT-Pioniere und Konzerne. Alles soll mit allem vernetzt werden: Fabriken und Dienstleistungen, die Energieversorgung, unsere Städte oder unser Zuhause (Smart Home). Die Daten sind das „Neue Öl“ für die Wirtschaft der Zukunft. Auf dieser Basis entwickeln sich künstliche Intelligenz oder die additive Fertigung wie der 3D-Druck mit rasanter Geschwindigkeit und in neuer Qualität. Virtuelle Welten und Realität verschmelzen.
Ein neues Betriebssystem für die Arbeit der Zukunft

Neu sind also vor allem die Verbindung von künstlicher Intelligenz und Maschinen, die Vernetzung von smarten Maschinen untereinander sowie die Interaktion von Maschinen und Menschen. Die digitale Vernetzung der Welt löst die Grenzen zwischen Märkten, Regionen, Unternehmen, Maschinen und Menschen auf. Es entstehen neue Netzwerke. Digitale Plattformen werden zu Drehscheiben der Ökonomie. Es entsteht ein neues Betriebssystem für die Arbeit der Zukunft.

Diese technologische Entwicklung ist für sich genommen weder gut noch schlecht. Sie bietet Möglichkeiten für neue, hochwertige Arbeitsplätze, für bessere Arbeitsbedingungen und letztlich für eine höhere Arbeitsqualität und Wohlstand. Gleichzeitig zeigen sich schon heute erste Anzeichen, dass die Digitalisierung zur Rationalisierung und zum Abbau von Arbeitsplätzen, zur Kontrolle und Überwachung sowie zur Verschärfung des Leistungsdrucks genutzt wird. Um die Chancen zu nutzen und die Risiken zu minimieren ist es wichtig, die Ditalisierung als einen Prozess zu verstehen, der von Menschen gemacht - und in dem Gute Arbeit gestaltet werden kann und muss.

Das "Kursbuch Arbeiten 4.0" kann kostenlos heruntergeladen werden.