Mehr Spielraum für Betriebsärzte
Kann das Präventionsgesetz helfen, die Betriebsmedizin für die allgemeine Prävention zu öffnen? Die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin sieht Chancen - aber durchaus auch Risiken.
Angesichts der guten medizinischen Versorgung sei die Sensibilität für die Notwendigkeit von Impfungen vielfach verloren gegangen
Paradoxe Impfraten
Manche westliche Industrienationen haben geringere Durchimpfungsraten als ärmere Entwicklungsländer.
Dieses Paradoxon trifft beispielsweise zu für Großbritannien, Frankreich und Italien einerseits und Eritrea, Ruanda und Sri Lanka andererseits. (The Economist)
Online-Sprechstunde mit dem Betriebsarzt
Telemedizinische Sprechstunden etablieren sich in der Alltagsmedizin langsam aber sicher. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass dies eine effiziente und kosteneinsparende Ergänzung in der medizinischen Grundversorgung sein kann.
Lange Anfahrtswege und unnötige Wartezeiten entfallen, der Arzt-Patienten-Kontakt wird gestärkt. Diese Vorteile überträgt die mesino GmbH nun auf die betriebsärztliche Betreuung, wovon auch die Unternehmen von riskoo profitieren. Den Beschäftigten werden zukünftig ergänzende Online-Sprechstunden mit dem Betriebsarzt angeboten.
https://www.riskoo.de/news/online-sprechstunde-mit-dem-betriebsarzt
Viele Gesundheits-Apps sind nicht zuverlässig
Eine aktuelle Untersuchung macht auf die Risiken der kleinen Programme aufmerksam. Hochwertige Apps sind wohl eher die Ausnahme. Neben den Chancen geht die Studie ausführlich auf die Risiken von Gesundheitsapps ein.
Qualitativ hochwertige Gesundheitsapps, die valide Informationen böten sowie ihre Zweckbestimmung verlässlich und sicher erfüllten, seien „eher die Ausnahme als die Regel“, heißt es darin. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Ganzheitliche ärztliche Expertise als Schlüssel zu wirkungsvoller Prävention
Die Österreichische Ärztekammer hat betont, dass Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner durch ihr medizinisches Studium und die gezielte Weiterbildung im Rahmen der arbeitsmedizinischen Ausbildung speziell dafür geschult und geeignet sind, Zusammenhänge zu erkennen, die zu psychischen Belastungen im betrieblichen Umfeld führen.
„Ein Arzt ist in der Lage, eine fundierte ganzheitliche Diagnose zu stellen. Auf dieser Basis kann der Entstehung bzw. Verschlimmerung von gesundheitlichen Problemen effektiv entgegengewirkt und vorgebeugt werden. Das betrifft selbstverständlich auch psychische Erkrankungen", sagte der ÖÄK-Referent für Arbeitsmedizin, Karl Hochgatterer.
Der Arzt als Präventions-Manager
Häufig sind Ärztinnen und Ärzte die entscheidenden Impulsgeber für präventive Maßnahmen bei den Patienten. Das kommt nicht von ungefähr: Der Arzt kennt seine Patienten, die Krankheitsgeschichten, das familiäre und soziale Umfeld.
Mit diesem Wissen kann der Arzt zielgerichtet und situationsspezifisch den Patienten zu präventivem Verhalten motivieren. Diese Motivation funktioniert umso besser, je genauer die Patientensituation berücksichtigt wird. Der Arzt mit seinem Detailwissen um die Patientensituation ist der ideale Manager in der Prävention.
Politiker sehen das anscheinend anders: Bundestag und Bundesrat haben 2015 das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) beschlossen. Doch bedauerlicherweise tritt der Arzt in wichtigen Bereichen im PrävG nicht so in Erscheinung, wie man das aufgrund seines Präventionspotenzials erwarten würde. (Bayerisches Ärzteblatt)
Das unerforschte Krebsrisiko der Feuerwehrleute
Feuerwehrleute haben ein höheres Krebsrisiko als andere Menschen. Ob dies in Zusammenhang mit ihren Einsätzen steht, soll eine Pilotstudie zeigen. Die Ergebnisse könnten weitreichende Folgen haben.
Anzunehmen ist, dass die Schadstoffe vor allem über die Haut aufgenommen werden. Während eines Einsatzes schwitzen die Feuerwehrleute stark, die Poren der Haut öffnen sich und bieten ein willkommenes Einfallstor für Schadstoffe: "Bei einem Brand mit hohen Temperaturen ist die Gefahr, dass Schadstoffe über die Haut der Kollegen eindringen 400 Mal größer als normal", sagt Marcus Bätge, der Experte des Berufsverbandes Feuerwehr in Sachen Feuerkrebs. Selbst zwei, drei Tage nach einem Einsatz wie in dem Hochbunker würden beim Waschen so viele Rußpartikel aus der Haut gespült, dass diese das Duschwasser dreckig färbten. (Die Welt)
Gefährliche Produkte 2016
Deutschland löst China bei den Produktwarnungen ab. Das berichtet die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) im Informationsdienst "Gefährliche Produkte 2016".
Rund 25 Prozent der erfassten mangelhaften Produkte kamen aus Deutschland, womit China erstmals seine Spitzenreiterposition abgibt. Insgesamt wertete die BAuA 186 Meldungen aus Deutschland für das RAPEX-System der Europäischen Kommission aus. Über die statistischen Auswertungen hinaus beleuchtet der gerade erschienene Informationsdienst auch das Unfallgeschehen mit Geräten und Maschinen. (Der Tagesspiegel)
tagesspiegel.de/advertorials/ots/ (Anm. d. Red.: Link nicht mehr gültig)
Human-Biomonitoring - Messen, wie viel Weichmacher in den Körper gelangt
Dioxin, DDT oder Phthalate – keiner möchte riskante Mengen dieser Chemikalien im Körper haben oder etwa an sein Baby durch die Muttermilch weitergeben. Deswegen ist es wichtig zu messen, wie viel von diesen und anderen Chemikalien wir durchschnittlich aufnehmen:
Durch Essen, Trinken, Handcreme, Kinderspielzeug oder auch am Arbeitsplatz. Die richtige Mess-Methode zu entwickeln ist ziemlich kompliziert, denn in der Regel muss die Wissenschaft dazu einen Umweg gehen. Auf der zweiten Internationalen Konferenz "Human-Biomonitoring" steht genau dies im Mittelpunkt. (Aachener Zeitung)
wdr.de/wissen/mensch/biomonitoring-100.html (Anm. d. Red.: Link nicht mehr gültig)
Work Life Blending "Von Unternehmen zu Unternehmen gelten unterschiedliche Bedürfnisse"
Ein Fünftel aller Erwerbstätigen ist auch außerhalb der normalen Arbeitszeit erreichbar, jeder Siebte arbeitet sogar aktiv.
Nina Pauls und ihre Kollegen von der Uni Freiburg forschen seit Jahren zum Thema, momentan führen sie bis 2017 das Projekt MASTER (Management ständiger Erreichbarkeit) durch. Im Interview berichtet sie von ersten Ergebnissen. (Haufe.de)