Dazu erklärt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: „Gesundheitskrisen wie Infektionsausbrüche sind in unserer global vernetzten Welt kein Problem einzelner Staaten. Das neue Zentrum für Internationalen Gesundheitsschutz im Robert Koch-Institut wird dazu beitragen, weltweite Gesundheitsgefahren zu erkennen und abzuwehren. Die internationale Perspektive ist wesentlicher Teil einer verantwortungsvollen Gesundheitspolitik. Und wir stärken damit auch den Gesundheitsschutz in Deutschland“.
„Beschäftigte des RKI sind an vielen internationalen Projekten und Programmen beteiligt, um Krankheitserreger zu erforschen und zu überwachen, Epidemien einzudämmen oder Labor- und andere für die Infektionskontrolle wichtige Kapazitäten in Partnerländern aufzubauen,“ unterstreicht Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts. Die dabei aufgebauten Kompetenzen werden im neuen Zentrum für Internationalen Gesundheitsschutz (ZIG) zusammengeführt, ausgebaut und stehen jetzt dauerhaft zur Verfügung.
Zu den Aufgaben des neuen Zentrums gehören die Überwachung der internationalen Gesundheitsgefahren sowie das Zusammenführen von Informationen, die Unterstützung von Projekten im internationalen Gesundheitsschutz und die Entwicklung evidenzbasierter Public-Health-Methoden im Bereich des Gesundheitsschutzes. Im ZIG sollen nach vollständigem Aufbau 30 Expertinnen und Experten in vier Fachgebieten arbeiten. Diese Fachgebiete bilden die wissenschaftlichen Grundlagen und Kernkompetenzen des internationalen Gesundheitsschutzes ab: Informationsstelle für Internationale Gesundheitsschutz (INIG / ZIG 1), Evidenzbasierte Public Health für den internationalen Gesundheitsschutz (ZIG 2), Notfallvorsorge und Einsatzunterstützung (ZIG 3) sowie Public Health-Laborunterstützung (ZIG 4).
Vor allem seit dem verheerenden Ebola-Ausbruch in Westafrika im Jahr 2014 hat das Bundesministerium für Gesundheit seine Rolle in der internationalen Gesundheitspolitik ausgeweitet. So startete das BMG 2016 für eine stärkere Unterstützung in Ausbruchsgeschehen und beim Aufbau von Kapazitäten für die Epidemieprävention sein Global Health Protection Programme (GHPP). Das RKI hat darin eine zentrale Rolle. Ebenfalls 2016 hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das RKI zu seinem Kooperationszentrum für neu auftretende Infektionen und biologische Gefahren ernannt.