Das erfordert ein komplettes Umdenken der bisherigen Ergonomie: Denn das Büro ist seit Jahrzehnten mit der cockpitähnlichen Organisation von Greifräumen auf die Minimierung von Bewegung ausgerichtet. Auch die Bürostühle werden dem Körper mit zahlreichen Einstellmöglichkeiten wie ein Korsett angepasst, um ihn in einer vorgeblich „richtigen“ Haltung maximal zu entlasten und vor dem Bildschirm zu fixieren. Die Folge: Der Stuhl schwächt die Muskulatur, behindert Haltungswechsel und reduziert die mentale Performance, weil auch dem Gehirn wesentliche Impulse fehlen, die nur durch Bewegung gesetzt werden.
Neue Sitzkonzepte: mehr Bewegung für mehr Wohlbefinden und Leistung
Da der menschliche Organismus für das Laufen optimiert ist, haben vor allem die dreidimensionalen Bewegungen der Hüfte den größten Effekt für einen gesunden Stoffwechsel. Die Deutsche Sporthochschule Köln hat deshalb mit dem Büromöbelhersteller Wilkhahn eine neue, dreidimensional-dynamische Stuhlbeweglichkeit (Free-to-move-Kinematik) entwickelt, die im Sitzen ähnliche Gelenkfunktionen und Muskelgruppen stimuliert wie beim Laufen. Eine wissenschaftliche Laborstudie bestätigte die Körperkonformität des neuen Sitzkonzepts und die Aktivierung großer Muskelschlingen. Eine zweite, vergleichende Feldstudie zeigte eine signifikante Steigerung des Wohlbefindens und eine deutlich verbesserte Konzentrationsleistung. In der jüngsten Vergleichsstudie wurden die Stoffwechselaktivitäten der Muskulatur in standardisierten Büroarbeitsprozessen untersucht: Die Bewegungen auf dem Free-to-move-Bürostuhl IN sind deutlich vielfältiger und sie werden intuitiv genutzt. Das wiederum führt zu einer besseren Versorgung der Muskeln im Lumbalbereich, der besonders häufig von Rückenschmerzen betroffen ist. Die Wissenschaftler bestätigen damit die präventive Wirksamkeit des IN-Bürostuhls gegen Rückenschmerzen als typischen Folgen sitzender Bürotätigkeiten. Da ist es fast schon selbstverständlich, dass alle Free-to-Move-Stühle von der Aktionsgemeinschaft Gesunder Rücken empfohlen werden!
Der neue Bürostuhl AT: vom 3D-Sitzen über 3D-Stützen zum Stehen in einem Flow
Neben der 3D-dynamischen Beweglichkeit des Bürostuhls gelten höhenverstellbare Arbeitstische als neuer Standard, um den Wechsel zwischen Sitzen und Stehen zu fördern. Das Problem: Die Mehrzahl nutzt diese Option gar nicht, weil das Aufstehen von einer normalen Sitzhöhe relativ aufwändig und die Verstellung der Tischhöhe mit Wartezeiten verbunden ist. Genau hier setzt das jüngste Free-to-move-Programm AT an: Die Modelle mit erhöhter Sitzposition (ESP) lassen sich als normale Bürostühle mit 3D-Beweglichkeit nutzen, aber eben auch auf bis zu 62 cm Sitzhöhe hochfahren. Wird dann die patentierte Sitzvorneigung aktiviert, verwandelt sich der Bürostuhl in der aufrechten Haltung zur beweglichen Stehstütze. Lehnt man sich dagegen entspannt nach hinten, reichen kleine Gewichtsverlagerungen, um die 3D-Beweglichkeit des Beckens zu stimulieren und dabei die Beine baumeln zu lassen. Die Vorwärtsbewegung wiederum endet dann nicht beim aufrechten Sitzen, sondern fast automatisch im Stehen. Weil der Tisch von vorneherein höher eingestellt ist, muss er für eine kurze Steharbeitsphase gar nicht mehr nachjustiert werden. Ein Effekt mit großer Wirkung: Der erwünschte Haltungswechsel der Steh-Sitzdynamik ist ganz intuitiv in Körperbewegungen und Workflow integriert. Die Mehrinvestition in höhenverstellbare Arbeitstische zahlt sich damit auch wirklich aus. Wer von der Digitalisierung profitieren will, sollte also die analoge Bürowelt umgestalten! Bewegt Euch Kolleginnen und Kollegen heißt die Devise. Es lohnt sich!