Franz-Koelsch-Medaille 2017
Anlässlich des 90. Geburtstags von Professor Dr. med. Franz Koelsch, dem Nestor der deutschen Arbeitsmedizin, stiftete die damalige Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin 1967 die Franz-Koelsch-Medaille. Seitdem wurde die Franz-Koelsch-Medaille an Persönlichkeiten verliehen, die sich durch besondere Leistungen auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin ausgezeichnet haben.
In diesem Jahr wurde die Franz-Koelsch-Medaille an Frau Dr. med. Annegret Elisabeth Schoeller verliehen. Frau Dr. Schoeller hat an der Universität Essen Humanmedizin studiert und in der experimentellen Neurologie promoviert. Sie begann ihre ärztliche Tätigkeit zunächst im Öffentlichen Gesundheitsdienst. Dann wechselte sie als wissenschaftliche Assistentin und Assistenzärztin für vier Jahre in die Innere Medizin des Universitätsklinikums Essen. Am Institut für Hygiene und Arbeitsmedizin der Universität Essen wurde Frau Dr. Schoeller von Professor Norpoth zur Fachärztin für Arbeitsmedizin/Umweltmedizin weitergebildet. Seit 1997 ist Frau Dr. Schoeller in der Geschäftsführung der Bundesärztekammer, seit 2008 als Bereichsleiterin tätig. Für die Bundesärztekammer arbeitet Frau Dr. Schoeller mit hohem Einsatz und größtem Fachwissen in vielen externen Gremien mit. Sie ist u.a. Mitglied in Ausschüssen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, z. B. im Ausschuss Arbeitsmedizin, der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, im Sachverständigenrat der Ärzteschaft und der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation - um nur einzelne wenige Gremien zu nennen. Sie ist Dozentin in den Weiterbildungs-Akademien für Arbeitsmedizin und seit 2008 im Kuratorium der Lieselotte und Dr. Karl-Otto Winkler Stiftung für Arbeitsmedizin. Darüber hinaus ist sie seit 2010 Lehrbeauftragte für Arbeitsmedizin und Hygiene der Universität Witten/Herdecke. Bestens bekannt ist ihr Engagement für unsere Fachzeitschrift „ASU“. Seit 2007 ist sie Mitglied in der Redaktion und 2016 hat sie die Chefredaktion der Fachzeitschrift ASU übernommen.
Auf eine Ehrung soll besonders aufmerksam gemacht werden, weil diese Frau Dr. Schoeller so trefflich beschreibt. Sie ist 2009 in Leipzig zur „MUTIGEN LÖWIN“ durch den Deutschen Ärztinnenbund ernannt worden. Und als mutige Löwin setzt sich Frau Dr. Schoeller auch für die Belange der Arbeitsmedizin ein, nicht nur in der Bundesärztekammer, sondern auch in zahlreichen Gremien, was der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin durch Verleihung der Franz-Koelsch-Medaille würdigen möchte.
Joseph-Rutenfranz-Medaille 2017
Die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin hat zum Gedenken an den 1989 verstorbenen Professor Dr. med. Dr. phil. Joseph Rutenfranz die Joseph-Rutenfranz-Medaille gestiftet. Professor Rutenfranz hat sich sowohl als Wissenschaftler als auch als Vorstandsmitglied und Präsident unserer wissenschaftlichen Fachgesellschaft sehr um die Entwicklung der Arbeitsphysiologie verdient gemacht. Die Joseph-Rutenfranz-Medaille wird daher an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, die sich durch besondere Leistungen in der Arbeitsphysiologie, als einem bedeutenden Teil der Arbeitsmedizin, ausgezeichnet haben.
In diesem Jahr wurde die Joseph-Rutenfranz-Medaille an Herrn Professor Dr. med. Dirk-Matthias Rose für seine besonderen Verdienste um die Arbeitsphysiologie verliehen. Professor Rose hat von 1978 bis 1984 an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt Medizin studiert. Im Jahr 1993 hat er zuerst die Facharztbezeichnung Arbeitsmedizin und dann die Facharztbezeichnung Allgemeinmedizin erworben. Er besitzt darüber hinaus die Teilgebietsbezeichnungen Flugmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizin und Rettungsmedizin. Seit 2011 ist Herr Professor Rose der wissenschaftliche Leiter des Instituts für Lehrergesundheit am Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universität Mainz. Zu Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn hat sich Herr Professor Rose mit arbeitsphysiologischen Themen wie den Schwingungen und dem Lärm auseinandergesetzt. Seinen flugmedizinischen Schwerpunkt und weite Bereiche der Lehrgesundheit kann man gut begründbar als angewandte Arbeitsphysiologie bezeichnen.
Mit der Verleihung der Joseph-Ruthenfranz-Medaille würdigt die DAGUM die wissenschaftlichen und die fachpolitischen Verdienste von Professor Rose auf dem Gebiet der Arbeitsphysiologie.
Prof. Dr. med. Hans Drexler
Präsident der DGAUM