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DIE DGAUM INFORMIERT

63. Wissenschaftliche Jahrestagung der DGAUM in Jena

Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit als Instrument gegen den Fachkräftemangel

Der Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit gewinnt vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels an Bedeutung. Was die Arbeitsmedizin beitragen kann, war Thema in der Eröffnungspressekonferenz zur Jahrestagung. „Die Arbeitswelt ist das größte Präventionssetting überhaupt. Durch gute betriebliche Gesundheitsförderung und Einbindung arbeitsmedizinischer Expertise können nachhaltige Effekte erzielt werden“, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der BARMER Thüringen. Gerade kleinst, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU) haben jedoch oft noch Nachholbedarf auf dem Gebiet der betrieblichen Gesundheitsförderung. Das gemeinsame Modellvorhaben „Gesund arbeiten in Thüringen“ zeigt kleineren Unternehmen und Betrieben auf, wie durch Netzwerkarbeit Lösungen gefunden und betriebliche Präventionsangebote gemeinsam genutzt werden können.

Der Vize-Präsident der DGAUM, Prof. Volker Harth, verwies in der Pressekonferenz auf das Potenzial der Arbeitsmedizin, das aus seiner Sicht bisher noch nicht ausreichend genutzt werde. Eine gute arbeitsmedizinische Betreuung und Versorgung könne zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden, wenn es darum gehe, Fachkräfte zu binden und auch älteren Beschäftigten sowie Beschäftigten mit Vorerkrankungen eine Teilnahme am Erwerbsleben zu ermöglichen. Aufgabe der Arbeitsmedizin sei es, sowohl Gefährdungen am Arbeitsplatz als auch individuelle gesundheitliche Risiken möglichst früh zu erkennen. Die Verhinderung von möglichen arbeitsbedingten Erkrankungen im Wege der Verhältnisprävention sei in der arbeits­medizinischen Versorgung immer eng verbunden mit der Verhaltens­prävention und der Frage nach dem individuellen Gesundheitsstatus, so Harth.

Bessere Vernetzung bei der medizinischen Betreuung gefordert

Die DGAUM fordert schon seit längerem eine bessere Vernetzung von präventiver, kurativer und rehabilitativer Medizin. Ein besserer Informationsaustausch zwischen Betriebsärztinnen und Betriebsärzten mit Ärztinnen und Ärzten anderer Disziplinen kann viel dazu beitragen, die medizinische Versorgung insgesamt effizienter zu gestalten sowie die Wiedereingliederung ins Berufsleben nach längerer Krankheit zu erleichtern. Die DGAUM setzt sich für eine refinanzierte Anbindung von Betriebsärztinnen und Betriebsärzten an die Telematik-Infrastruktur ein und fordert in diesem Punkt eine Gleichstellung mit den anderen Leistungserbringern in der medizinischen Versorgung. Dies steht im Einklang mit dem 2015 verabschiedeten Präventionsgesetz, das eine Stärkung der Gesundheitsförderung im betrieblichen Umfeld vorsieht.

Welche Bedeutung eine gute arbeitsmedizinische Betreuung für die Gesellschaft hat, zeigte der Past-Präsident der DGAUM und Leiter des Instituts für Lehrergesundheit (IfL) in Rheinland-Pfalz, Professor Stephan Letzel anhand der Arbeit des IfL in Mainz auf. Das IfL betreut rund 45.000 Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte in allen arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Belangen.

Das PDF dient ausschließlich dem persönlichen Gebrauch! - Weitergehende Rechte bitte anfragen unter: nutzungsrechte@asu-arbeitsmedizin.com.

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