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Welchen Stellenwert haben (sozial-)medizinische Gutachten?

Die aktuelle Ausgabe von ASU – Zeitschrift für medizinische Prävention – widmet sich in ihrem Schwerpunkt der Bedeutung der „Sozialmedizinischen Begutachtung“ und zeigt dabei fachkundig wichtige Aspekte der unterschiedlichen Arten von Begutachtung auf.

Die Erstellung von medizinischen Gutachten ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Die sachverständigen Ärztinnen und Ärzte ermöglichen dem Auftraggeber, objektiv Entscheidungen fällen zu können. Sie müssen medizinische Befunde erheben und bewerten sowie die zur Verfügung gestellten Informationen und die aktuellen medizinischen Erkenntnisse berücksichtigen. Oftmals geht es um Ursache, Art und Ausmaß von Gesundheitsstörungen und damit verbundene Beeinträchtigungen des Berufslebens oder des Alltags.

Als Sachverständige werden zumeist nicht Institutionen beauftragt, sondern natürliche Personen mit vertieftem Fachwissen auf einem bestimmten Sachgebiet. Für das Gebiet der Medizin gelten alle Ärzte/Fachärzte grundsätzlich als sachverständig. Schlussfolgerungen müssen aber logisch aufgebaut und nachvollziehbar begründet werden. Sachverständige benötigen neben der fachlichen Expertise auch Grundkenntnisse der rechtlichen Gegebenheiten des jeweiligen Rechtsgebietes.

Die medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnisse schreiten ständig fort und die Rechtsprechung entwickelt sich weiter. Deshalb hat die Fortbildung einen hohen Stellenwert für die Qualitätssicherung. Auftraggeber achten zunehmend darauf, dass Sachverständige beauftragt werden, die an zertifizierten Fortbildungen der Fachgesellschaften und der Ärztekammern erfolgreich teilgenommen haben, wie beispielsweise an der strukturierten curricularen Fortbildung „Medizinische Begutachtung“ der Landesärztekammern.

Ärztliche Gutachten sind also unverzichtbar, um Entscheidungen von Sozialversicherungsträgern oder privaten Versicherungen vorzubereiten und sind eines der wichtigsten Beweismittel in Gerichtsverfahren. Dabei müssen Sachverständige objektiv, unparteiisch und unabhängig sein, um ihre wichtige Aufgabe im Sozialversicherungssystem gut erfüllen zu können.

Ich wünsche Ihnen eine interessante und spannende Lektüre und hoffe, dass Sie hierbei wichtige Anregungen für Ihre Tätigkeit finden.

Ihre Annegret Schoeller

Chefredakteurin