Die entwicklungstoxische Wirkung von Blei durch Störung der Entwicklung des zentralen Nervensystems ist seit langem bekannt; hierfür liegt eine konsistente Datenlage aus Querschnitts- und Kohortenstudien an Kindern vor. Im Vordergrund stehen die Verminderung von neurologischen Funktionen und die Veränderung von Verhalten und Stimmung (Aufmerksamkeit, Hyperaktivität, Impulsivität, Reizbarkeit, Delinquenz) sowie eine Beeinträchtigung von neuromotorischen und neurosensorischen Funktionen. Eine Wirkschwelle für Entwicklungsneurotoxizität konnte nicht identifiziert werden; diesbezügliche Effekte werden aber auch unterhalb einer Bleibelastung von 150 μg/l Blut beobachtet. Blei wird daher der Schwangerschaftsgruppe A zugeordnet (Fruchtschädigung beim Menschen sicher nachgewiesen und auch bei Einhaltung des MAK- und BAT-Wertes zu erwarten).