Im Oktober 2015 sind es genau 50 Jahre, dass die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) ge-meinsam mit dem Verlagshaus Alfons W. Gentner in Stuttgart eine Partnerschaft ein-gegangen ist, um der deutschsprachigen Arbeitsmedizin eine wissenschaftlich orien-tierte, publizistische Stimme zu geben. Als im Oktober 1965 der Vertrag geschlossen wurde, entsprach dies den Zielen des damaligen Vorstandes, der bereits drei Jahre vorher gegründeten „Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin“. Seit Etablierung der Gesellschaft im Jahre 1962 sah man die Not-wendigkeit sowohl für eine wissenschaft-liche Fachzeitschrift als einem Diskussionsforum der Fachwissenschaft im deutschsprachigen Raum als auch für ein offizielles Publikationsorgan der Fachgesellschaft als einem Interessenverband der wissenschaftlich orientierten Arbeitsmedizin.
Im Rahmen des damaligen Gründungsvertrages zwischen Fachgesellschaft und Verlag übertrug die DGAUM die Organschaft für die neue Zeitschrift, die damals noch den Namen „Arbeitsmedizin – Sozialmedizin – Arbeitshygiene“ führte. In gewisser Weise war dieser Name Programm und ist es bis heute geblieben: Die Arbeitsmedizin ist ein-gebettet in Kontexte und Lebenszusammen-hänge, die weit über den engeren Horizont des akademischen Faches Arbeitsmedizin hinausweisen. Daher ist es notwendig, dann auch weitere naturwissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Fragen und Perspektiven sowie Erkenntnisinteressen zu integrieren und zu diskutieren.
Die Zeitschrift, die inzwischen den Namen „Arbeitsmedizin – Sozialmedizin – Um-weltmedizin“ führt, ist in all den Jahren seit ihrer Gründung diesen Prinzipien treu geblieben. Sie ist ein interdisziplinäres Forum der wissenschaftlichen Diskussion und zeigt bis heute, wie attraktiv und spannend die Fachgebiete Arbeitsmedizin und klinisch orientierte Umweltmedizin sind. Wie kaum ein anderes ärztliches Fachgebiet müssen sowohl die Arbeitsmedizin als auch die Umweltmedizin sich individualmedizinischen Fragen und Aspekten ebenso stellen, wie den weiter darüber hinaus gehenden natur- und sozialwissenschaftlichen Erkenntnisinteressen, wenn es gilt, den Menschen mit seinen individuellen Möglichkeiten und Grenzen in den jeweiligen Arbeits- und Lebenskontexten zu verstehen und ärztlich handelnd gerecht zu werden. Diese ganzheitliche Perspektive zeichnet nicht nur die Arbeitsmedizin bzw. die Umweltmedizin als ärztliche Tätigkeiten und wissenschaftlich-medizinische Disziplinen aus. Diese spiegeln sich seit 50 Jahren auch in der Zeitschrift „ASU“. Insofern ist die Organpartnerschaft seitdem ein produktives Miteinander und die DGAUM ist gemeinsam mit dem Gentner Verlag froh und stolz, über ein weit über die engen Fächergrenzen hinaus so etabliertes und renommiertes publizistisches Organ verfügen zu können.
Gemeinsam werden Verlag und Fachgesellschaft dieses Medium weiter ent-wickeln und neben der arbeitsmedizini-schen Wissenschaft auch noch stärker den Aspekt der betriebsärztlichen Praxis zu Wort kommen lassen. Gerade die Diskussion wissenschaftlicher Erkenntnisse und deren Nutzbarmachung für die Praxis geben der Zeitschrift weitere produktive Perspektiven für die Zukunft. Denn Wissenschaft und Pra-xis sind zwei Seiten einer Medaille. Deshalb rufen wir nur zu gerne: „ASU – ad multos annos!“
Professor Dr. med. Hans Drexler
Präsident der DGAUM
Dr. phil. Thomas Nesseler
Hauptgeschäftsführer der DGAUM