Analyse des aktuellen Gesundheitsstatus bei Personen im mittleren Lebensalter

Ziel: Aufgrund der demografischen Entwicklung ist damit zu rechnen, dass krankheitsbedingte Ausfälle in der Arbeitswelt zukünftig eine zunehmende betriebsökonomische Rolle spielen werden. Ziel unserer Datenerhebung war es, kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Mitarbeitern von Boehringer Ingelheim (BI) zu beschreiben und zu prüfen, wie das betriebliche Gesundheitsmanagement bei der Lösung anstehender Probleme der Gesundheitsförderung behilflich sein kann. Kollektiv und Methodik: Im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung werden zukünftig allen Mitarbeitern ab dem 40. Lebensjahr bei BI umfassende Check-up-Untersuchungen (FIT IM LEBEN — FIT IM JOB) angeboten. Insgesamt 996 zufällig ausgewählte Mitarbeiter wurden 2006 untersucht und beraten. Neben verschiedenen laborchemischen wurden relevante anamnestische und biometrische Daten anhand eines standardisierten Fragebogens und relevante kardiovaskuläre Risikofaktoren erfasst. Zusätzlich erfolgte die Bewertung der ersten Effekte nach der Gesundheitsberatung. Ergebnis: Insgesamt 45,5 % der Untersuchten waren übergewichtig bzw. adipös. Bei 34,7 % der Untersuchten bestand eine arterielle Hypertonie, in 42,8 % der Fälle wurde der Bluthochdruck neu entdeckt. 52,0 % aller Untersuchten waren körperlich nicht ausreichend fit. Ein manifestes Metabolisches Syndrom wurde in 25,8 % aller Fälle festgestellt und überdurchschnittlich häufig mit einer reduzierten körperlichen Fitness assoziiert. In der Nachbesprechung gaben 63,9 % der Befragten gaben an, dass die Check-up-Untersuchung zu einer Neubewertung ihres Ernährungs- und 57,3 % zu einer Modifikation ihres Fitnessverhaltens geführt habe.
Schlussfolgerung: Die Bereiche Ernährung und Fitness und die damit verbundenen Fragestellungen inklusive der Therapie des Metabolischen Syndroms stellen nach Bewertung der ersten Daten wesendliche Schwerpunkte für die zukünftige Beratung bei BI dar. Eine Wiederholung der Untersuchungen von FIT IM LEBEN — FIT IM JOB sind in regelmäßigen Abständen vorgesehen (“FIT recall“). Die Einbindung von Hausärzten in das Nachbetreuungskonzept (“FITongoing“) soll eine Festigung des individuellen Gesundheitsbewusstseins auch außerhalb der arbeitsmedizinischen Praxis gewährleisten. Begleitende Aktivitäten zur Gesundheitsförderung wurden bereits initiiert und orientieren sich an den relevanten Themenkomplexen (“FIT coaching“).