Chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen
wie Asthma und COPD zählen zu den
häufigen Volkskrankheiten und sind von relevanter
Bedeutung im Berufskrankheitengeschehen.
Nicht nur aus der Sicht der Betroffenen,
sondern auch aus wirtschaftlichen
Interessen der Unfallversicherungsträger ist
eine frühe Diagnose zur Minderung möglicher
Erkrankungsfolgen einer Berufskrankheit
anzustreben. Viele im Zusammenhang mit der beruflichen
Tätigkeit symptomatische Atemwegserkrankungen
erfüllen allerdings nicht eindeutig
die Kriterien einer berufsbedingten
Verursachung im Sinne einer Berufskrankheit,
verzeichnen allerdings zumindest eine
gewisse Abhängigkeit der Symptome von
Belastungen am Arbeitsplatz. Um einen systematischen
Ablauf im Management dieser
Erkrankungen zu gewährleisten, ist bereits
in der Vergangenheit angedacht worden,
für Lungenerkrankungen ein ähnlich effizientes
Verfahren wie das Hautarztverfahren
zu implementieren. Anders als bei Hauterkrankungen
sind bei Erkrankungen der
Atemwege aber auch noch andere Organsysteme
beteiligt; entsprechend breit muss
die differenzialdiagnostische Abklärung bei
arbeitsplatzbezogenen Atembeschwerden
sein. Um die Präventionsgedanken zu konkretisieren
und weiter voranzutreiben, wurde in
einem interdisziplinär erstellten Eckpunktepapier
erste Ansätze zur Verbesserung der
Qualität der Früherkennung und Frührehabilitation
beruflich verursachter Erkrankungen
formuliert. Eine der nächsten dringenden
Herausforderungen auf dem Weg zu einem
Arztverfahren Atemwege und Lunge stellt
sicherlich eine interdisziplinäre Konsensfindung
im Hinblick auf geeignete Frühdiagnosekriterien
dar.