Indikatoren im Rahmen des internen Qualitätsmanagements in Arztpraxen

Ziel: Verschiedene Systeme zur Qualitätsförderung (z. B. DIN-ISO-Normen, EFQM) bewerben sich um den ambulanten Versorgungssektor. Eine Richtlinie soll Mindestanforderungen an ein internes Qualitätsmanagement (QM) in Arztpraxen festlegen. Bei der Wirksamkeitsbestimmung von Qualitätsmanagementsystemen in Arztpraxen handelt es sich um die Evaluation einer komplexen Intervention im Versorgungssystem. Hierbei und für die Qualitätsdarlegung im Kontext der einzelnen Arztpraxis werden Qualitätsindikatoren benötigt. Material und Methoden: In Datenbanken und durch Handsuche wurde länderübergreifend nach geeigneten Indikatoren recherchiert. Ergebnisse: Qualitätsindikatoren werden in sehr unterschiedlicher Weise entwickelt. Standardisierungsvorgaben zur Indikatorenentwicklung im Rahmen von Expertenverfahren bestehen nicht. Die derzeit verfügbaren Indikatorensysteme ähneln sich, bauen teilweise aufeinander auf. Ambulant-fachgebietsbezogene Indikatoren mit Outcome-Bezug sind rar. Unter dem Vorbehalt des fehlenden Evidenzbelegs für einen qualitätsfördernden Zusammenhang zwischen verschiedenen Systemen und Instrumenten des Qualitätsmanagements zum patientenbezogenen Outcome, bietet sich die Auswahl der Indikatoren unter den prioritären Aspekten Systemkonformität und Praktikabilität an, was auch die Vermeidung von Mehrfachdokumentationen einschließt. Verschiedene Bereiche sollten adressiert werden. Als Quellen kommen in Betracht: Indikatoren aus DMPs, aus QS-Programmen des ambulanten Sektors und der BQS. Mit dem Blickwinkel des Erkenntnisgewinns für das System kann eine Auswahl von Indikatoren aus im Ausland entwickelten und erprobten Indikatorensystemen eingesetzt werden, vorzugsweise im Rahmen von Outcome-Forschungsprojekten oder einer systematischen Qualitätszirkelarbeit. Grundvoraussetzung für einen Vergleich ist die Abbildung der Risikostruktur des Patientenkollektivs. Diskussion: Indikatorenprogramme können gleichermaßen günstige und ungünstige Wirkungen initiieren. Eine nicht systematisierte Auswahl von Indikatoren eignet sich beim derzeitigen Entwicklungsstand ausschließlich zum Outcome-Monitoring im Rahmen eines PDCA-Zyklus vor Ort (internes QM) und nicht zum Vergleich zwischen Praxen oder zu einer systembezogenen Bewertung. Patientenzufriedenheit und Leitlinien-Compliance sind nur bedingt als Indikatoren für Versorgungsqualität geeignet. Schlussfolgerungen: In Anbetracht des kurzfristigen Bedarfs bleibt insbesondere die Möglichkeit der Übertragung, Anpassung und Testung bereits entwickelter ausländischer Systeme auf deutsche Gegebenheiten.