Integrierte Versorgung und Medizinische Versorgungszentren (§§ 140 ff. und § 95 Abs.1 SGB V) unter Beteiligung der Arbeitsmedizin — Voraussetzungen, Realisierung, Benefit —

Die gesundheitspolitische Landschaft kommt in Bewegung: Es wird das Wettbewerbsprinzip entdeckt. Zaghaft aber dennoch recht konkret sind im Gesundheitssystemmodernisierungsgesetz erste auch umsetzbare Optionen für marktwirtschaftliche Prinzipien im Gesundheitssystem geschaffen worden. Unter bestimmten Voraussetzungen dürfen Erbringer medizinischer Dienstleistungen direkt mit den Krankenkassen kontrahieren. Da aber die Kassenärztlichen Vereinigungen als Hauptvertragspartner der Kassen im ambulanten Bereich weiter existieren, ist ein für den Außenstehenden kaum noch zu durchschauendes legislatives Konstrukt entstanden. Der vorliegende Beitrag soll die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Realisierung der Integrierten Versorgung und zur Schaffung von Medizinischen Versorgungszentren transparent machen. Dies geschieht unter besonderer Berücksichtigung der Perspektiven der Arbeitsmedizin, die als wettbewerbsorientierte medizinische Fachdisziplin und als seit jeher fachlich und sektoral aufgestelltes Querschnittsfach beste Voraussetzungen aufweist, bei der Integrierten Versorgung eine wichtige Rolle zu spielen.