Mortalität bei Arbeitern mit einer Silikose aus dem Bereich der Steine- und Erdenindustrie — Erkennung von Risikofaktoren

Einleitung: In mehreren epidemiologischen Studien wurde nachgewiesen, dass Arbeiter mit einer Silikose ein etwa doppelt so hohes Mortalitätsrisiko im Vergleich zur Bevölkerung aufweisen. Dies trifft auch für die Arbeiter in Deutschland zu. Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Differenzierung der Arbeiter in verschiedene Gruppen hinsichtlich des Mortalitätsrisikos. Methode: Es wurden 440 Arbeiter aus dem Bereich der Steine- und Erdenindustrie erfasst, die zwischen 1988 und 2000 wegen einer Silikose mit einer Rente aus der gesetzlichen Unfallversicherung entschädigt wurden. Diese Kohorte wurde vom Zeitpunkt der Entschädigung bis zum 31. 12. 2001 beobachtet. Ergebnisse: Von den 440 Arbeitern sind im Beobachtungszeitraum 144 verstorben (SMR = 1,94). Zwischen den verschiedenen Berufen sind deutliche Unterschiede im Mortalitätsrisiko zu beobachten. Die SMR-Werte variieren zwischen 0,81 und 3,20 (p = 0,11). Neben dem Alter und der MdE zum Zeitpunkt der Entschädigung erwies sich das Rauchverhalten als statistisch signifikanter Einflussfaktor in Bezug auf das Mortalitätsrisiko. Die Analyse ergab keinen Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber Quarzfeinstaub und dem Mortalitätsrisiko. Konsequenzen: Bei Arbeitern, die wegen einer Silikose entschädigt wurden, hatten neben dem Alter die MdE und das Rauchverhalten einen signifikanten Einfluss auf das Mortalitätsrisiko, nicht aber die Exposition gegenüber Quarzfeinstaub. Um das Sterberisiko zu reduzieren, ist daher auf die Vermeidung von Silikosen durch geeignete Maßnahmen zur Verringerung der Exposition und zur Raucherentwöhnung zu achten.