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27.–30. Oktober 2015 in Düsseldorf

A + A 2015 – Messe und Kongress

Die Aussteller präsentierten im Rahmen der A + A-Fachmesse wie immer die gesamte Bandbreite an Produkten und Services für den persönlichen Schutz und die Realisation gesunderhaltender, sicherer Betriebsabläufe. Mit über 65 000 Fachbesuchern und 1887 Ausstellern aus 57 Nationen gab es neue Bestmarken. In den letzten Jahren hat sich das Konzept der Themenparks und Sonderschauen etabliert. Die A + A-Fashion-Show hat gezeigt, dass Arbeits- und Berufskleidung durchaus modischen Ansprüchen bei hoher Funktionalität genügt. Hier ist in den letzten Jahren der Trend zu beobachten, dass Berufskleidung mehr und mehr auch als Alltags- und Freizeitbekleidung genutzt wird. Nicht selten sieht man Produkte in Kindergrößen, die hoffentlich nicht für den gewerblichen Gebrauch gedacht sind.

Ein eigenes Thema mit beeindruckenden Vorführungen war die Sonderschau „Sicheres Retten aus Höhen und Tiefen“. Seit den umfassend medial aufbereiteten Rettungsaktionen aus Höhlen und der zunehmenden Zahl von Windrädern ist die Bedeutung von zuverlässigen Rettungsmitteln jedem klar. Auf der A + A-Messe konnte man sich umfassend dazu informieren.

Workplace Design und Corporate Health

Ein neues Format einer Sonderschau gewinnt nun mehr und mehr in Halle 10 an Profil „Workplace Design und Corporate Health“. Im Fokus des Themas steht die ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitsprozessen in Produktion und Büro, insbesondere die Vermittlung guter Praxis unter Berücksichtigung der Kriterien menschengerechter Arbeitsgestaltung, Mensch-Maschinen-Schnittstelle, Prävention und Wirtschaftlichkeit. Es ist hier gelungen, neben den Kongressveranstaltungen ein niedrigschwelliges Vortragsformat mit hohem Anwendungsbezug zu etablieren. Es wurde in der Vergangenheit beobachtet, dass die gegenseitige Durchmischung von Messe- und Kongressbesuch verbessert werden sollte. Mit der Sonderschau „Workplace Design und Corporate Health“ in Halle 10 konnte hier nun auch für die Messebesucher ein Mehrwert im Hinblick auf die ergonomische und gesundheitsgerechte Arbeitsgestaltung geschaffen werden. Um die Schaubühne herum haben sich Aussteller angesiedelt, die ergonomische Produkte für den Büro- und Produktionsarbeitsplatz anbieten.

PSA: Vielfalt weltweit

Vor einigen Jahren hat die Durchdringung des PSA-Markts, insbesondere derjenige der Handschuhe, durch Hersteller aus Asien begonnen. In diesem Jahr war Korea das Partnerland, was sich auch durch die Messepräsenz gezeigt hat. Für die Nutzer im Europäischen Binnenmarkt bleibt zu hoffen, dass die PSA-Richtlinie unverändert bleibt und wir unseren hohen Standard nicht aufgeben. Oberstes Ziel muss eine Arbeitsgestaltung sein, die ohne PSA auskommt. Wenn PSA doch notwendig ist, dann müssen hier bei der Beschaffung die Kriterien der Usability: Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit, angewandt werden.

Der in Halle 10 angesiedelte Treffpunkt Sicherheit und Gesund-heit bei der Arbeit ist die Sonderschau der Mitglieder der Basi – Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit e. V. – und ihren internationalen und nationalen Partnern. Im Treffpunkt Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sind die ideellen Träger des Arbeitsschutzes vertreten, wie z. B. Berufsgenossenschaften und Unfallkassen, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände, Ministerien und staatliche Einrichtungen, Berufs- und Fachverbände, Hochschulen. Für Besucher bietet der Treffpunkt die Chance, ein umfangreiches Angebot an Informationsmaterialien und -medien zu erhalten und sich mit qualifizierten Ansprechpartnern auszutauschen. Auch hiervon wurde wieder reger Gebrauch gemacht und es gab nicht selten großen Andrang vor den einzelnen Ständen.

A + A Kongress

Neben der Messe ist der Kongressbesuch für die professionellen Akteure des Arbeitsschutzes ein Pflichttermin. Viele Verbände halten ihre Versammlungen am Rande des Kongresses ab, so dass sich die inhaltliche Information zu den aktuellen Themen des Arbeitsschutzes mit berufsständischen Aktivitäten verbinden lassen. In 60 Veranstaltungsreihen mit 350 Referenten und gut 5000 Teilnehmern, bei hohem unternationalem Zuspruch, wurden auch in diesem Jahr die aktuellen Themen des Arbeitsschutzes behandelt. Schwerpunkte waren:

  • Analyse und Gestaltung von Arbeit: Gefährdungsbeurteilung, Arbeitsplanung, Arbeitszeitgestaltung
  • Gefährdungen und Belastungen: Lärm, Klima, Gefahrstoffe, Büro-arbeitsplätze
  • Technik und Prävention: Produktsicherheit, Persönliche Schutzausrüstungen, Arbeitsstätten
  • Psyche und Gesundheit bei der Arbeit: Psychische Belastungen – Psychische Gesundheit, Arbeitsmedizin, Betriebliche Gesundheitsförderung
  • Strategien, Qualifizierung, Professionen: Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie, Zielgruppenspezifische Ansätze, Arbeits-schutzmanagement
  • Gesellschaftliche Entwicklungen und Diskussionen: Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen, Demografische Entwicklung, Diversity

Gleich zu Beginn des Kongresses wurde an vier Unternehmen der Deutsche Arbeitsschutzpreis verliehen. Durch solche Aktivitäten zeigt es sich, dass Arbeitsschutz als positives Differenzierungsmerkmal und Wettbewerbsfaktor wirken kann. Unternehmen können sich jetzt schon für die Bewerbung um den Arbeitsschutzpreis 2017 vorbereiten. Die bisherige Zahl von 200 Bewerbungen kann gerne gesteigert werden. Prof. Dr.-Ing. Martin Schmauder

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