Joseph-Rutenfranz-Medaille
Frau Professor Dr. med. Brigitta Danuser, Institut universitaire romand de Santé au Travail, Dep. universitaire de la Médecine et Santé Communautaire, Lausanne, Schweiz
Franz-Koelsch-Medaille
Herr Dr. rer. nat. Dipl.-Phys. Fritz-Klaus Kochan, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Berlin
Innovationspreis 2013
An die Sektion Arbeitsmedizin der European Union of Medical Specialists (UEMS)
Posterpreisträger 2013
1. Platz: Frau A. Simcox, Frau B. Danuser, Herr P. Wild, Herr M. Koller, Frau R. Kunz: „Working status in patients before a solid organ transplantation: a cross-sectional study in Switzerland”
2. Platz: Herr D. Stunder, Herr S. Joosten, Herr A. Napp, Frau B. Bellmann, Herr P. Schauerte, Herr T. Kraus: „Sicherheit von Menschen mit kardialen Implantaten im beruflichen Umfeld elektromagnetischer Felder“
3. Platz: Herr K. Schöne, Frau K. Sommer, Herr F. Hoffmann, Herr S. Letzel, Herr D.-M. Rose: „Game based Learning – eine effektive Alternative zur konventionellen Infektionsschutzbelehrung an Schulen“
Verleihung der Joseph-Rutenfranz-Medaille 2013 an Frau Prof. Dr. med. Brigitta Danuser
Die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin hat zum Gedenken an den 1989 verstorbenen Professor Dr. med. Dr. phil. Joseph Rutenfranz die Joseph-Rutenfranz-Medaille gestiftet. Professor Rutenfranz hat sich sowohl als Wissenschaftler als auch als Vorstandsmitglied und Präsident unserer wissenschaftlichen Fachgesellschaft sehr um die Entwicklung der Arbeitsphysiologie verdient gemacht. Die Joseph-Rutenfranz-Medaille wird daher an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, die sich durch besondere Leistungen in der Arbeitsphysiologie, als einem bedeutenden Teil der Arbeitsmedizin, ausgezeichnet haben.
In diesem Jahr wird die Joseph-Rutenfranz-Medaille an Frau Professor Dr. med. Brigitta Danuser, Ordinaria für Arbeitsmedizin an der Universität Lausanne und Direktorin des Instituts für Arbeit und Gesundheit der Universitäten Lausanne und Genf, für ihre besonderen Verdienste um die Arbeitsphysiologie verliehen.
Frau Prof. Danuser hat nach dem Studium der Humanmedizin und einer klinischen Tätigkeit in der Gynäkologie, Orthopädie und Innerer Medizin ihre arbeitsmedizinische Laufbahn am Institut für Hygiene und Angewandte Physiologie an der ETH Zürich bei Herrn Professor Krüger aufgenommen und dort die Venia legendi für Workphysiology/Worksciences erhalten. Im Jahr 2003 wurde Frau Professor Danuser auf das Ordinariat für Arbeitsmedizin an der Universität Lausanne berufen und zur Direktorin des Instituts für Arbeitsmedizin und Ergonomie bestellt. Seit 2005 leitet Frau Professor Danuser zusätzlich das Institut für Arbeit und Gesundheit der Universitäten Lausanne und Genf. Frau Danuser bearbeitet seit Jahrzehnten auf höchstem wissenschaftlichen Niveau und mit großem Erfolg arbeitsphysiologische Fragestellungen. Mit der Verleihung der Jopeph-Ruthenfranz-Medaille würdigt die DGAUM die wissenschaftlichen Verdienste von Frau Professor Danuser auf diesem Gebiet.
Univ.-Prof. Dr. med. Hans Drexler
Präsident der DGAUM
Verleihung der Franz-Koelsch-Medaille 2013 an Herrn Dr. rer. nat. Diplomphysiker Fritz-Klaus Kochan
Anlässlich des 90. Geburtstags von Profesor Dr. med. Franz Koelsch, dem Nestor der deutschen Arbeitsmedizin, stiftete die damalige Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin 1967 die Franz-Koelsch-Medaille. Seitdem wird die Franz-Koelsch-Medaille an Persönlichkeiten verliehen, die sich durch besondere Leistungen auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin ausgezeichnet haben.
In diesem Jahr wird die Franz-Koelsch-Medaille an Herrn Diplom-Physiker Dr. rer. nat. Fritz-Klaus Kochan verliehen. Herr Dr. Kochan entwickelte als Physiker zunächst Messtechnologien, dies führte ihn schnell zum betrieblichen Gesundheitsschutz und hier widmete er sich insbesondere der Messung und Bewertung von Belastungen am Arbeitsplatz. Es folgten ein postgraduales Studium zum Fachphysiker der Medizin und die Promotion zum Dr. rer. nat. an der Universität Rostock.
Nach der sog. Wende bekleidete Herr Dr. Kochan das Amt eines Staatssekretärs im Ministerium für Arbeit und Sozialordnung der deutschen, erstmals wirklich demokratischen Republik mit dem Aufgabenspektrum: Rentenversicherung, Schwerbehindertenrecht, Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Von 1991 bis 1996 war er Direktor der Bundesanstalt für Arbeitsmedizin und von 1996 bis 2008 ständiger Vertreter des Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und Fachbereichsleiter „Arbeitsmedizin“.
Wie Professor Franz Koelsch ist auch Herr Dr. Fritz Kochan ein engagierter und prominenter Vertreter des staatlichen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Aber anders als Koelsch, der zweimal vergeblich nach Berlin berufen wurde, ist Herr Kochan dem Ruf nach Berlin gefolgt – ein Glück für die Arbeitsmedizin, wie ich meine.
Univ.-Prof. Dr. med. Hans Drexler
Präsident der DGAUM
Verleihung des Innovationspreises der DGAUM 2013 an die UEMS
Der Innovationspreis der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin wird seit 2006 an Einzelpersonen, Gruppen von Personen und Institutionen verliehen, die durch innovative Leistungen in Forschung, Lehre oder Weiter- und Fortbildung einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Fachgebietes geleistet haben.
Der diesjährige Preisträger des Innovationspreises der DGAUM ist die Sektion Arbeitsmedizin der UEMS, der europäischen Vereinigung der Fachärzte. Die Sektion Arbeitsmedizin der UEMS wurde 1997 gegründet und hat Vertreter aus fast allen europäischen Ländern. Das Ziel der Sektion Arbeitsmedizin ist es, die Entwicklung der Facharztspezialität Arbeitsmedizin in Europa zu unterstützen, um die Gesundheit der arbeitenden Bevölkerung zu verbessern bzw. zu fördern. Dies soll erreicht werden u. a. durch die Stärkung der Rolle der Arbeitsmedizin in der Öffentlichkeit, die Beratung von EU-Gremien, die Förderung internationaler Kooperationen und die Qualitätssicherung der Facharztweiterbildung und der Fortbildung.
Die Sektion Arbeitsmedizin hat sich seit ihrer Gründung stetig und erfolgreich weiterentwickelt und ist mittlerweile zu einem wichtigen Instrument zur Stärkung der internationalen Vernetzung, zum Erfahrungsaustausch, für die Planung gemeinsamer internationaler Vorhaben und auf politischer Ebene im Sinne des Faches Arbeitsmedizin geworden. So ist es beispielsweise gelungen von der EU in den Planungsprozess der EU-Strategie für Gesundheit und Arbeit 2013 bis 2018 einbezogen zu werden. Weiterhin wurde von der EU eine Stellungnahme der Sektion Arbeitsmedizin der UEMS zur European Working Time Directive angefordert und erarbeitet. Dies wurde mit der Erarbeitung eines systematischen Reviews verbunden, das demnächst auch publiziert wird. Außerdem wird kontinuierlich an innovativen Fort- und Weiterbildungskonzepten gearbeitet. Der Preis wurde stellvertretend für die Sektion von Frau Dr. Alenka Skerjanc aus Slowenien entgegengenommen.
Univ.-Prof. Dr. Hans Drexler
Präsident der DGAUM