Dieses Buch ist, wie auch schon Prof. Weber in ASU 12/2012 schrieb, kein ausgesprochenes Präventionslehrbuch, sondern es bietet einen breiten Querschnitt aus den Bereichen Prävention, Versorgungsforschung, den Bereichen der Lebens- und Arbeitswelten mit Blick auch auf betriebliche Prävention und einen gezielten Blick in die Prävention und Versorgungsforschung in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.
Den Beginn macht das Gebiet der Bil-dungstheorie im Bereich der Gesundheitsbildung. Es wird dargestellt, dass die Bereit-schaft der Bevölkerung, sich durch Gesundheitsmaßnahmen ansprechen zu lassen, un-gebrochen hoch zu sein scheint. Es ist aber gerade Betriebsmedizinern auch klar, dass eine Vielzahl dieser Maßnahmen nicht die gewünschten Erfolge erzielen. Dr. Zeyer aus Zürich beschäftigt sich im Anschluss mit dem Thema Gesundheitskompetenz. Als Brücken-begriff überspannt und verbindet dieser Be-griff gleichermaßen die Themen Gesundheits-förderung, Prävention und Medizin.
Auch die Einschätzung der klassischen Herz-Kreislauf-Risikofaktoren im Kontext mit individuellem Stressverhalten wird in einem Kapitel beleuchtet. Aufgrund des demografi-schen Wandels, der mit einem gestiegenen Anteil an älteren Arbeitnehmern mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) und einer Zunahme der psychi-schen Belastungen am Arbeitsplatz assoziiert wird, sind die HKE auch in der Arbeits-medizin von großer Bedeutung. Da kardiovas-kuläre Risikofaktoren meist multifaktorieller Genese sind, sollten Versuche seitens der Arbeitsmedizin, das Risiko für HKE zu verringern, im Komplex mit mehreren Faktoren wie psy-chosozialen Risikofaktoren, Verhaltensmerkmalen und psychophysiologischen Mechanis-men am ganzen Menschen ansetzen.