Die Ergebnisse der von der Bundesärztekammer vorgelegten Ärztestatistik weisen zum Ende letzten Jahres allgemein einen Ärztemangel und einen Mangel an Arztstunden in vielen Fachbereichen und Regionen Deutschlands aus. Davon nicht betroffen ist der Fachbereich der Arbeitsmedizin. Ausweislich der Statistik steigt seit dem Jahr 2000 die Zahl an neuen berufstätigen Arbeitsmedizinern gleichmäßig an und liegt im Jahr 2013 nunmehr bei 3006 (Jahr 2000: 2624). Allein im Jahr 2013 gab es 172 Neuanerkennungen (Jahr 2000: 144).
Dies liegt sicher zum einen in der Tatsache, dass das Arbeitsumfeld des Arbeitsmediziners über die Jahre an Bedeutung gewonnen hat, etwa durch das Stärken der präventiven Ausrichtung des Gesundheitssystems und die generelle demografische Entwicklung, die ein Mehr an Vorsorge ver-langt. Sicher aber auch daran, dass der Arbeitsplatz des Betriebs- und Werksarztes im Vergleich zu anderen Fachrichtungen attraktiver geworden ist. Die Arbeitsmedizin passt besser in das individuelle Lebensumfeld junger Mediziner als andere Fachbereiche. So ist die Arbeitsbelastung im Bereich der Arbeitsmedizin sicher nicht gering, aber im Wesentlichen frei von Bereitschafts- und Schichtdiensten. Die eigene Lebensplanung kann dabei stärkere Berücksichtigung finden.
„Wir freuen uns über die Zahlen und sind zuversichtlich, dass dieser Trend anhalten wird“, so Verbandspräsident Dr. Wolfgang Panter, „denn sie decken sich mit Beobachtungen und Daten aus anderen Bereichen der Arbeitsmedizin.“ Zu beobachten ist, dass sich ebenfalls im Bereich der Weiterbildung seit 2012 eine positive Entwicklung abzeichnet.
Nicht zuletzt tragen sicher auch die Bemü-hungen der Arbeitsmediziner dazu bei, gezielt den arbeitsmedizinischen Nachwuchs anzusprechen und zu ermuntern, seine Zukunft in diesem beruflichen Umfeld zu finden. „Der im vergangenen Jahr gegründete Förderverein zur Sicherung des arbeitsmedizinischen Nachwuchses e.V. hat sich dies zu seiner ureigenen Aufgabe gemacht und verfolgt das Ziel, die Anzahl der Arbeitsmediziner durch jungen Nachwuchs weiter zu steigern,“ konstatiert Dr. Wolfgang Panter abschließend.
Die Verantwortlichen des VDBW sind sich sicher, dass sich mit einem attraktiven Paket an Maßnahmen die Arbeitsmedizin – gemäß ihrer Bedeutung – auch künftig positiv entwickeln wird.