Der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e.V. (VDBW) betont die zentrale Rolle von Betriebsärzten, wenn Mobbing im Berufsalltag zum Problem wird und zu anhaltenden Krankheitsausfällen führt. Die wachsenden Anforderungen in der Arbeitswelt sind ausschlaggebend für psychischen Stress, Konkurrenzkämpfe, sorgen für eine negative Arbeitsatmosphäre und können bei einzelnen Mitarbeitern zu Mobbing-Erfahrungen führen. Der Verband sieht hier den Betriebsarzt als Ansprechpartner für alle Beteiligten, der – ausgestattet mit seiner ärztlichen Schweigepflicht – in der Lage ist, für die Mitarbeiter einen geschützten Raum des offenen Gesprächs anzubieten, um subjektiven und objektiven Mobbingerfahrungen wirksam entgegenzutreten. Je früher dieses Angebot von den Mitarbeitern angenommen wird, je wirkungsvoller kann eine sich anbahnende Krise bereits vor dem Ausbruch verhindert und aktiv nach individuellen und vor allem gemeinsamen (!) Lösungen gesucht werden.
Mobbing schadet nicht nur dem betroffenen Mitarbeiter, sondern wirkt sich auch negativ auf die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens aus, wenn z. B. Mitarbeiter ausfallen, der Betrieb durch die internen Auseinandersetzungen ein zunehmend schlechtes Image bekommt oder Mitarbeiter sich, statt z. B. mit Kundennähe, mit sich selbst beschäftigen.
Der Betriebsarzt als Gesundheitsmanager unterstützt Unternehmen durch die grundlegende Schaffung von gesunden Arbeitsbedingungen, durch eine aktive Gesundheitsförderung in Unternehmen. Betriebliche Gesundheitsvorsorge setzt gezielt auf Maßnahmen, die auf rein physische Komponenten ausgerichtet sind, um psychisch bedingte Krankheiten zu verhindern. „Nur gesunde Mitarbeiter führen zu gesunden Unternehmen“, so Frau Dr. Annette Wahl-Wachendorf, Vizepräsidentin des VDBW.