Die Digitalisierung bietet vielfältige Möglichkeiten, die eigene Gesundheit stets im Blick zu haben. Apps und Wearables messen Blutdruck, Puls und die tägliche Schrittzahl. Sie überwachen die Ernährung und erinnern ans Fitnessprogramm. Gesundheitsbewusstsein liegt im Trend. Daraus zieht die Health-Trends-Studie des Zukunftsinstituts eine für Unternehmen richtungsweisende Folgerung: Arbeitnehmer fordern Arbeitsbedingungen, die ihrer Gesundheit nicht schaden, im Optimalfall diese sogar fördern. „Angebote des Arbeitgebers zu einer gesunden Lebens- und Arbeitsweise werden von jungen Arbeitnehmern beim Einstieg ins Berufsleben eingefordert. Ein betriebliches Gesundheitsmanagement kann für Unternehmen daher ein wichtiger Pluspunkt sein, um High Potentials zu gewinnen“, so Dominique Bialasinski, die bei TÜV Rheinland die Umsetzung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements unterstützt.
Modernste Informationstechnik unterstützt die Experten von TÜV Rheinland bei der Entwicklung von Gesundheits- und Präventionsmaßnahmen, die genau auf ein Unternehmen und die Belastungen der Arbeitnehmer zugeschnitten sind. Mit einem kleinen alltagstauglichen Sensor, der unter die Brust geklebt wird, ermitteln Mitarbeiter über 48 Stunden individuelle Gesundheitswerte – in der Freizeit ebenso wie bei der Arbeit. Ergänzend dazu liefert ein Online-Fragebogen Informationen zur Schlafqualität oder dem persönlichen Stressempfinden. Die Auswertung dieses Checks erhält nur der Arbeitnehmer selbst. In einer telemedizinischen Beratung erläutern Betriebsarzt und ein Psychologe die Ergebnisse und geben individuelle Handlungsempfehlungen für Freizeit und Beruf.
Unternehmen profitieren von dieser Maßnahme mehrfach: Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt und können mit dem neuen Wissen ihre Gesundheit besser schützen. Darüber hinaus lassen sich aus den anonymisierten Daten Gesundheitsrisiken ermitteln sowie Beanspruchungen bei der Arbeit besser sichtbar machen. Die Firmen können somit die individuellen Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung noch präzisier auf den Bedarf in ihrem Unternehmen abstimmen.
Gesundheitsorientierte Maßnahmen wie Bewegungspausen, höhenverstellbare Schreibtische oder Stehpulte werden nur dann von Mitarbeitern aller Altersgruppen genutzt, wenn entsprechendes Hintergrundwissen vorhanden ist. Ideal sind Kurzvorträge und Workshops, die neben Informationen auch erste praktische Anwendungen wie Bewegungsübungen vermitteln.
Gesundheitsbewusstsein ist ein Teil der Unternehmenskultur. Optimal ist es, wenn entsprechende Vorgaben in den Unternehmensleitlinien oder einer Betriebsvereinbarung festgeschrieben sind und auf allen Hierarchieebenen gelebt werden.
Quelle: TÜV Rheinland