Das Aus des englischen Lieferdienstes Deliveroo auf dem deutschen Markt zeigt einmal mehr, dass die Digitalisierung unsere Arbeitswelt in den nächsten Jahren dramatisch verändern wird. Eine hohe Zahl von Arbeitsplatzverlusten geht einher mit neuen Formen der Arbeit. Digitale Plattformen werden aus abhängig Beschäftigten Selbstständige machen.
Vor diesem Hintergrund ist es für den VDBW gesellschaftspolitisch ein wichtiges Ziel, die Erwerbsfähigkeit langfristig und nachhaltig zu sichern. „Diese strukturellen Veränderungen erfordern eine hohe zeitliche und räumliche Flexibilität und Qualifizierung des Beschäftigten und stellen höhere Anforderungen an die Kompetenz des Einzelnen. Wir brauchen ein enges Zusammenwirken von Vorsorge und Qualifizierung“ sagt Präsident Dr. Wolfgang Panter.
Eine zentrale gesellschaftspolitische Forderung des Berufsverbandes der Arbeitsmediziner ist die Versicherungspflicht für alle Tätigkeiten unabhängig von der Beschäftigungsform. Der VDBW sieht insbesondere den Gesetzgeber in der Pflicht, das gesamte Arbeitsschutzrecht und Regelungen der Unfallversicherungsträger um entsprechende neue Arbeitsformen zu ergänzen. Ebenso sind in der neuen Arbeitsschutzgesetzgebung das Recht und die Verpflichtung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge auf alle Erwerbstätigen auszuweiten. Somit bedarf die Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) einer Anpassung in dem Sinne der Berücksichtigung der neuen Erwerbsmöglichkeiten und Verknüpfung mit möglichen Qualifikationserfordernissen.
Eine ausführliche Darstellung seiner Forderungen hat der VDBW bereits im April 2017 mit seinem Positionspapier „Arbeit 4.0 – Beschäftigungsfähigkeit langfristig und nachhaltig sichern“ vorgelegt.
Quelle: VDBW