Das Thema Berufskrankheiten hat Brandenburg nicht nur wissenschaftlich, sondern auch praktisch beschäftigt. In Kommentaren hat er sich zur BK-Verordnung geäußert, aber auch als Mitautor zur Tuberkulose als Berufskrankheit Stellung bezogen.
Bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung ist Brandenburg – unter anderem als Vorsitzender des Ausschusses Berufskrankheiten – seit vielen Jahren genauso aktiv, wie im Sachverständigenbeirat beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Das Thema Prävention hat ihn über viele Jahre intensiv beschäftigt. Durch zahlreiche Anstrengungen ist es gelungen, Nadelstichverletzungen zurückzudrängen.
Früh hat sich Brandenburg für die Weiterentwicklung der Arbeitsmedizin, insbesondere für den arbeitsmedizinischen Nachwuchs, eingesetzt. Seit Gründung des Aktionsbündnissens zur Sicherung des arbeitsmedizinischen Nachwuchses zählt er zum Vorstand.
Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt darin, neue Formen der Individualprävention auf dem Gebiet der Haut-, Atemwegs- und Muskel-Skelett-Erkrankungen sowie Berufsgenossenschaften zu initiieren, zu komplettieren und umzusetzen.
In vielen Bereichen ist Brandenburg gefragter Gesprächspartner. Der VDBW hat ihn bei der Arbeit der Bundesärztekammer kennen- und schätzen gelernt. Er wirkte in der Task-Force mit, die sich mit der betriebsärztlichen Versorgungssituation auseinandergesetzt hat.
Neben der fachlichen Kompetenz zeichnet Brandenburg eine hohe soziale Kompetenz aus: In einer Verhandlung auszugleichen, Kritik so zu formulieren, dass sie angenommen wird und nicht verletzt, das zeichnet ihn in besonderem Maße aus. Brandenburg ist ein Mann der leisen Töne. Aber wie wir wissen, sind manch leise Töne nachhaltiger als das Laute.
Brandenburg nimmt die Rolle der Betriebsärzte ernst, er weiß um die Bedeutung der Betriebsärzte für das Gesamtwohl, die Diskussionen zur DGUV2-Thematik hat er kritisch und konstruktiv mitbegleitet.
Die Betriebsärzte in der Bundesrepublik verdanken ihm ganz persönlich und seinen Aktivitäten viel und dafür verleiht ihm der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte die Goldmedaille.
Zur Person
Prof. Dr. jur. Stephan Brandenburg, geboren am 17. April 1956 in Kassel, studierte nach dem Abitur Jura an der Universität Göttingen. Zunächst war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für öffentliches Recht und Sozialrecht der Universität Göttingen tätig. Anschließend arbeitete er bei der Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie, bis er 1988 den Weg zur Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) fand. 1999 wurde er Mitglied der Geschäftsführung der BGW, seit Juni 2009 ist er Hauptgeschäftsführer. Er ist seit vielen Jahren Lehrbeauftragter an der Universität Osnabrück im Bereich Humanwissenschaften mit den Schwerpunkten Recht im Gesundheitswesen, Arbeitsrecht und Arbeitsschutz. Seit 2008 ist er Mitglied der Geschäftsführung der iDerm gGmbH. Bei den BG Kliniken fungiert er als beratendes Mitglied im Hauptausschuss und leitet dort die Arbeitsgruppe Ethik.