Schon der Empfang in der großen Möbelausstellung war beeindruckend: Ob man mir zunächst die Hände desinfizieren dürfe? Diesen Service sollte ich mal in meiner Abteilung anregen. Sodann wurde ich gebeten, eine zuvor desinfizierte Karte mit einer Kundennummer an mich zu nehmen.
Die Gänge in der Verkaufsabteilung waren nach dem Einbahnstraßenprinzip ausgezeichnet. Ausstellungsstücke (wie gern hätte ich das eine oder andere Möbel ausprobiert) waren mit rot-weißem Flatterband abgeriegelt. Informationsposter gaben nicht nur Auskunft über die Markenqualität des Hauses (ich hatte offenbar das richtige ausgesucht), sondern sie stellten auch anschaulich die erforderlichen Hygieneregeln dar.
Abstand war das Gebot der Stunde (mindestens 1,50 Meter, die kenne ich schon aus dem Rückspiegel meines Autos). Schutzmaske zu tragen war praktizierte Routine. Sie wurde von den Beschäftigten sogar über den Atemöffnungen getragen. Selbst das Beratungsgespräch war übertragungssicher - die tief reichende Trennscheibe über dem Schreibtisch hinderte beide am Seitenwechsel: Die Viren (fraglich) und das gesprochene Wort (häufig).
Zum Abschluss begleitete mich der Berater sogar wieder zum Ausgang, wo ich meine Kundennummern-Karte nicht abgeben, sondern in ein unsteriles Fach legen sollte. Der Berater hat sich auch erst, als ich mich zum Verlassen des Geschäfts umdrehte, in die Hand geniest.
Dr. M. Albrod
Facharzt für Arbeitsmedizin