Schon lange ist bekannt, dass das kardiovaskuläre Risiko von Patienten bei einer Verschlechterung der Nierenfunktion zunimmt. Dies bestätigen aktuell die Ergebnisse einer großen populationsbezogenen Kohortenstudie mit den Daten von rund 1,3 Mio. Patienten. Auch die vor kurzem aktualisierte Leitlinie der US-amerikanischen National Kidney Foundation und der Kidney Disease Outcomes Quality Initiative (KDOQI) zur Therapie von Diabetes mellitus und chronischer Nierenerkrankung (CKD) empfiehlt eine LDL-Cholesterin senkende Therapie, z. B. mit einem Statin oder einer Ezetimib/Statin-Kombination, um das Risiko schwerwiegender atherosklerotischer Ereignisse bei Patienten mit Diabetes mellitus und CKD zu reduzieren.
Mit den Daten von rund 1,3 Mio. Patienten der Datenbank des Alberta Kidney Disease Network (AKDN) und des National Health and Nutrition Survey (NHANES) wurde in einer populationsbasierten Kohortenstudie untersucht, ob eine Niereninsuffizienz ähnlich wie ein Diabetes mellitus als Risikoäquivalent für eine koronare Herzkrankheit angesehen werden kann. Die Studie ergab, dass Patienten, die eine chronische Nierenerkrankung und gleichzeitig einen Diabetes aufwiesen, ein sehr hohes Risiko für koronare Ereignisse haben. Störungen des Fettstoffwechsels sollten bei dieser Gruppe also adäquat therapiert werden.
Die KDOQI-Leitlinie empfiehlt den Einsatz lipidsenkender Arzneimittel wie z. B. Statine oder eine Ezetimib/Statin-Kombination. Es handelt sich um eine Empfehlung der Kategorie 1B. In der KDOQI-Leitlinie wird darauf hingewiesen, dass eine LDL-Cholesterin senkende Kombinationstherapie, z. B. mit Ezetimib, eine attraktive Alternative zur bloßen Erhöhung der Statindosis sei, weil hoch dosierte Statine – insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion - mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Myopathie einhergehen.