Wie inklusiv Sport ist, haben Special Olympics Deutschland (SOD) und die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) in einem Forschungsprojekt ermittelt, zu dem sie jetzt einen ersten Bericht veröffentlicht haben.
Inklusion im Sport: Es gibt noch viel zu tun
Ereignisse wie die Special Olympics World Games sind ein besonders sichtbarer, aber ebenso kleiner Ausschnitt der Welt des Sports. Sie lassen keinen Rückschluss zu, wie viel Inklusion im Sport schon Realität ist. Hier setzt das Forschungsprogramm „Inklusion und Sport“ an. Es erfasst das Sportangebot für Menschen mit Behinderungen und analysiert, wie präsent das Thema in Social Media sowie in Leit- und Publikumsmedien ist. Die ersten Ergebnisse sind für uns der Beweis: Es gibt eine gute Basis, aber auch noch sehr viel zu tun, sagt Jörg Schudmann, Hauptgeschäftsführer der BGW. Special Olympics Deutschland und die BGW werden sich weiter dafür einsetzen, die Teilhabe im Sport auszubauen.
Der Bericht macht deutlich, dass Angebote für Menschen mit Behinderungen weitestgehend in jeder untersuchten Sportart vertreten sind. Dabei überwiegen leicht die Angebote von Sportverbänden, die nicht ausschließlich auf den Behindertensport ausgerichtet sind. Was aber auch deutlich wird: Menschen mit Behinderungen haben nicht immer die freie Wahl, welche Sportart sie wo und wie betreiben möchten. Für sie gibt es nach wie vor Einschränkungen, die Menschen ohne Behinderung nicht haben. Ein wichtiger Schritt wäre es, die vorhandenen Angebote im Internet besser sichtbar zu machen. Der Forschungsbericht ist im Internet abrufbar (s. Link unten).
Aktiv für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
Die BGW ist auch bei den Special Olympics World Games vor Ort und möchte damit neben der Teilhabe auch Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit für Menschen mit Behinderungen voranbringen. Ein wichtiger Ansatz im Rahmen der SOD-Kooperation ist dafür das „Healthy-Athletes-Programm“. Für die Weltspiele in Berlin waren etwa 8000 Untersuchungen geplant, um beispielswiese Fehlsichtigkeit, Hygiene, Ernährung und Sturzprophylaxe in den Fokus zu nehmen. Da unerkannte gesundheitliche Einschränkungen auch Risiken für die Sicherheit bei der Arbeit darstellen, möchte die BGW dabei unterstützen, dass das „Healthy-Athletes-Programm“ bald auch auf regionaler Ebene einzelnen Einrichtungen angeboten werden kann.
Mit der gemeinsamen Kommunikationsoffensive „Die gesunde und sportliche Werkstatt“ wollen SOD und BGW zudem Einrichtungsleitungen von Werkstätten für Menschen mit Behinderungen dafür sensibilisieren, wie wichtig Sport für die Gesundheit und auch für die Sicherheit am Arbeitsplatz ist. Durch sportliche Aktivität und Training kann die Gefahr von Arbeitsunfällen verringert werden, dazu tragen verbessertes Körpergefühl, mehr Konzentration und Aufmerksamkeit bei. Oftmals übernehmen Beschäftigte, die sich im sportlichen Umfeld engagieren, auch mehr Verantwortung in den Einrichtungen und können so zu wichtigen Beteiligten im Arbeitsschutz werden.
Quelle: BGW
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