Man merkt sofort, dass eine gründlich „überarbeitete und aktualisierte Auflage“ vorliegt: 2 Mitherausgeber sowie 7 weitere Koautorinnen und -autoren mit einem gegenüber der Fassung aus dem Jahr 2000 um 45 % größerem Seitenumfang. Neu ist auch der Titel, es geht um Prävention, umfassender aber auch um arbeitsbezogene (nicht arbeitsverursachte) Skelett-Muskel-Erkrankungen.
Bernd Hartmann gewährleistet als Autor oder Mitautor einheitlichen Duktus und Systematik. Eine griffige Fachbuch-Ergonomie liegt auch bei den 132, meist farbigen Abbildungen, 54 Tabellen, farbig unterlegten Merksätzen, umfangreichen Literaturangaben und 780 Nennungen im Stichwortregister vor. Erfreulich ist die Herausstellung interindividuell unterschiedlicher Reaktionen auf berufliche Belastungen anhand des Belastungs-Beanspruchungs-Konzepts, wobei aber der koordinativ-motorische Aspekt vernachlässigt wird (Motorik und Erfahrung fehlen im Stichwortregister). Je nach Erfahrung kann ein Gegenstand geschickt gehoben werden oder ungeschickt mit viel größerer biomechanischer Beanspruchung. Gerade bei der Beurteilung von Fehlmotorik sollte es nicht nur um das Messen gehen, sondern auch um die Beurteilung des Bewegungsablaufs durch erfahrene Beobachterinnen und Beobachter. Zu präventivem Verhalten bei Sport und anderen Freizeitaktivitäten sollte auch die Beachtung internistischer und orthopädischer Kontraindikationen als Präventionsmaßnahme über die DGUV-Information 202-044 hinaus gehören, gerade für Empfehlungen durch Betriebsärztinnen und Betriebsärzte.
Den neun Kapiteln folgt ein umfangreicher Anhang (120 Seiten) mit Übersichten, Dokumentationen und praxisbezogenen Formularen. Das Buch dürfte für die arbeitsmedizinische Praxis und Begutachtung sehr hilfreich sein.
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