Mit einem Lächeln beugt sich Nadine Lehnert über den älteren Herrn, der mit fragendem Blick in seinem Bett liegt. Gekonnt greift ihm die Gesundheits- und Krankenpflegerin aus der Akutgeriatrie der Clinic der Diakonie Neuendettelsau unter die Arme und hilft ihm dabei, sich vorsichtig aufzurichten. Eine anstrengende Arbeit, die sie aber jeden Tag „gern und mit großer Freude“ ausübt, wie sie überzeugend sagt.
Sonja Pöhlmann-Dietel kann diese Freude bestätigen. Auch sie ist seit vielen Jahren als Gesundheits- und Krankenpflegerin im gleichen Krankenhaus wie Nadine Lehnert beschäftigt – aber auf der Station für Palliativmedizin, wo schwerstkranke Menschen behandelt und begleitet werden. „Das ist natürlich nicht nur körperlich belastend, wenn man Menschen auf den letzten Schritten ihres Lebens hilft“, erklärt sie.
Nadine Lehnert ist erst Mitte 20 und spürt die körperliche Belastung ihrer täglichen Arbeit bisher kaum. Sonja Pöhlmann-Dietel, Anfang 40 und schon seit rund zwei Jahrzehnten dabei, macht die tägliche Herausforderung schon etwas mehr zu schaffen.
„Genau an dem Punkt setzen wir mit unserem Firmenservice an“, sagt Andrea Keil, Rehabilitationsberaterin bei der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV Bund) und seit 2015 auch für den Firmenservice zuständig. „Wir kommen jetzt nicht mehr erst dann ins Spiel, wenn die Erwerbsfähigkeit eines Menschen erheblich gefährdet oder schon gemindert ist. Über den Firmenservice wollen wir Unternehmen und Betriebe generell bei der Gesundheitsförderung ihrer Beschäftigten unterstützen – bei Bedarf auch von jüngeren. Außerdem sind in unserem Firmenservice noch einige weitere Leistungen enthalten“, erläutert Keil.
Stichwort „Prävention“
Unter dem Stichwort „Prävention“ will die Rentenversicherung durch individuelle Maßnahmen, wie gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Entspannung, den Beschäftigten helfen, ihr Leben im Gleichgewicht zu halten. „Vor allem Menschen, die schon unter ersten gesundheitlichen Beeinträchtigungen leiden, aber noch keine Rehabilitationsleistung benötigen, sollen von den neuen Angeboten profitieren“, erklärt Rehabilitations-Expertin Keil.
Thomas Aigner, der Koordinator für betriebliche Gesundheitsförderung bei der Diakonie Neuendettelsau (Mittelfranken), nahm im Frühjahr 2016 Kontakt mit Andrea Keil, Firmenservice der Deutschen Rentenversicherung, auf. Er war sofort angetan von der Unterstützung der DRV bei der seit zweieinhalb Jahren eingeführten betrieblichen Gesundheitsförderung der Mitarbeiter. Denn auch die DRV hat das Ziel, durch Präventionsmaßnahmen einem möglichen Rehabilitationsbedarf ihrer Versicherten frühzeitig entgegenzuwirken. Auch der Vorstand der Diakonie Neuendettelsau stand dem neuen Angebot sofort positiv gegenüber.
Bei einem Netzwerktreffen für Unternehmensbeauftragte zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) und Gesundheitsmanagement (BGM) bekam Thomas Aigner von der Rentenversicherung viele weitere Informationen – darunter die für eine Teilnahme notwendigen Voraussetzungen und eine Übersicht über die vier Schritte, die zum Präventionsprogramm gehören. Jetzt ist geplant, für die Mitarbeiter in Nürnberg das erste Präventionsprogramm zu starten. Um daran teilnehmen zu können, muss ein Beschäftigter, in der Regel über seinen Betriebs- oder Hausarzt, zunächst einen Antrag bei dem für ihn zuständigen Rentenversicherer stellen.
Die Maßnahme selbst werde im zertifizierten Reha-Zentrum Wöhrder Wiese in Nürnberg stattfinden, so Rehaberaterin Andrea Keil. Da gerade die Diakonie Neuendettelsau bei der betrieblichen Gesundheitsförderung schon lange viel Engagement zeigt, ist sie stolz, dass jetzt „gemeinsam etwas auf den Weg gebracht wurde, was sich sehen lassen kann“, so Keil.
Freude beim Pflegedienst
Auch Pflegedienstleiter Ambros Klebl ist dankbar über das neue Präventionsangebot und die Unterstützung seines Arbeitgebers. „Vor allem beim rückenschonenden Arbeiten haben wir wirklich Bedarf“, sagt Klebl mit Blick auf die rund 120 Pflegekräfte im Haus. „Der nächste Schritt sollte sein, dass die Präventionsleistungen auf alle Stationen unserer Klinik umgelegt werden“, wünscht sich der Chef der Gesundheits- und Krankenpfleger in der Clinic Neuendettelsau.
Im Moment sieht Klebl vor allem das Problem, dass die Pflege der Patienten aufgrund veränderter Krankheitsbilder zunehmend belastender wird. Zudem fänden immer mehr Behandlungen ambulant statt. „Deshalb wird die Arbeitsbelastung hoch bleiben“, stellt Klebl realistisch fest. Seinen Traum hat er aber dennoch nicht aufgegeben: „Es wäre schon schön, wenn möglichst viele unserer Mitarbeiter gesund und fröhlich die Rente erreichen würden.“
Fußnoten
1 Der Beitrag basiert auf einem Artikel in der Zeitschrift „zukunft jetzt“ (Hrsg.: Deutsche Rentenversicherung), Ausgabe 4/2016.
Info
Die Diakonie Neuendettelsau ist mit mehr als 200 Einrichtungen der größte diakonische Träger in Bayern. 2014 wurden in den verschiedenen Einrichtungen rund 80.000 Menschen betreut, gefördert, behandelt oder unterrichtet in Senioreneinrichtungen und Wohn- und Arbeitsstätten für Menschen mit geistiger Behinderung. Außerdem gehören 30 Schulen für insgesamt 4100 Schüler, vier Kliniken und zwei Medizinische Versorgungszentren zum Verbund. Etwa 7000 Frauen und Männer finden derzeit einen Arbeitsplatz in Voll- und Teilzeit.
Info
Der Firmenservice – auch in Ihrer Nähe
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- Betrieblichem Gesundheitsmanagement
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Web: firmenservice.drv.info
Mail: firmenservice@deutsche-rentenversicherung.de
Hotline: 0800 1000 453
Weitere Infos
Diakonie Neuendettelsau
Autor
Stefan Thissen
GB Vorsorgekommunikation
wdv Gesellschaft für Medien & Kommunikation mbH & Co. OHG
Dieselstraße 36
63071 Offenbach