Pink-Ribbon-Initiative in Österreich

Der Oktober wird weltweit als Internationaler Brustkrebsmonat im Zeichen des „Pink Ribbon“ be-gangen. Alljährlich im Oktober ruft daher die Österreichische Krebshilfe mit ihrer Pink-Ribbon-Aktion öffentlichkeitswirksam das Brustkrebsrisiko und die Wich-tigkeit der Vorsorge in Erinnerung. Heimi-sche Prominente und internationale Stars stellen sich bei zahllosen Veranstaltungen in den Dienst der Sache: das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Brustkrebsvorsorge zu wecken! Die Pink-Ribbon-Initiative der Österreichischen Krebshilfe hat bislang bereits maßgeblich dazu beigetragen, dass mehr Frauen öfter und regelmäßiger zu den Vorsorgeuntersuchungen gehen. Damit einhergehend konnten zahlreiche Spenden für finanziell in Not geratene Patienten gesammelt werden.

Da knapp 80 % der 38.500 REWE-Group-Mitarbeiter Frauen und demnach mehr als 3700 Mitarbeiterinnen irgendwann in ihrem Leben vom Thema Brustkrebs persönlich betroffen sind, lag es nahe, die Idee von Pink Ribbon wie auch unsere Mitarbeiter-Gesundheit mit dieser Initiative zu unterstützen. Es handelte sich um ein Gemein-schaftsprojekt der Betrieblichen Gesundheitsförderungsinitiative des Arbeitgebers und des Betriebsrats.

Bezahlte Freizeit für die Vorsorgeuntersuchung

Da Krebsvorsorgeuntersuchungen nicht nur ein Frauenthema sind, richteten wir uns auch an unsere männlichen Mitarbeiter, denn einerseits können sie ebenfalls an Brustkrebs erkranken und andererseits gehört Prostatakrebs bei Männern zu einer der häufigsten Krebserkrankungen. Da Vorsorge viele Leben retten kann und Früherkennung die Heilungschancen begünstigt, erhielt jeder Mitarbeiter im September, Oktober und November 2011 bezahlte Freizeit für eine Krebsvorsorgeuntersuchung. Egal ob männlich oder weiblich, egal ob Frauenarzt, Urologe, Radiologe oder Hautarzt – der Besuch beim Arzt musste nur mit einer Zeitbestätigung nachgewiesen werden. Die administrativen Aufwände wurden bewusst gering gehalten, um nicht weitere bürokratische Hürden für die Mitarbeiter zu generieren.

Informationen rund um die Krebsvorsorge

Den Geschäftsführern der Handelsfirmen BILLA, MERKUR, BIPA, PENNY und ADEG wurde die Initiative vorgestellt und dort mit großem Interesse aufgenommen und unterstützt. Angefangen von Artikeln in den Mitarbeiterzeitungen, über Infoplakate bzw. -schreiben an die Filial- und Marktmanager wurde die Aktion vorangekündigt.

Alle Mitarbeiter bekamen eine kosten-lose Pink-Ribbon-Broschüre mit umfassen-den Informationen in die Hand. Diese Broschüre beinhaltete einen Überblick über die häufigsten Krebsarten und deren Früherken-nung. Sie informierte über Krebsvorsorgeuntersuchungen und lieferte Serviceadressen der österreichischen Krebshilfe sowie den von der Bundesfachgruppe für Radiologie mit dem „Qualitätszertifikat Mammografie“ auszeichneten Einrichtungen.

Vorstände, Geschäftsführer und Betriebs-räte nahmen Stellung und bekundeten da-mit ihr Commitment gegenüber der Initiative und der bezahlten Freizeit.

Auch Mitarbeiter, die an Krebs erkrankt waren, berichteten in der Broschüre sehr offen von ihrem Schicksal. Beispielsweise von der Möglichkeit, zwischen Chemotherapien ein paar Tage leichte Tätigkeiten in der Filiale oder im Büro zu verrichten. Viele beschrieben ihre Arbeit nämlich als Ort, wo sie abschalten, sie selbst sein konnten und Dank des offenen Umgangs mit der Krankheit auch ausreichend soziale Unterstützung durch die Kollegen erhielten. Eine Dame berichtete, dass die Arbeit für sie wie eine Therapie war, die Dank des Verständnisses der Vorgesetzten möglich wurde. Alle Betroffenen berichteten, unabhängig von ihrem Genesungsgrad, Hoffnung zu haben und sich aufgrund ihrer Erfahrungen unbedingt für die Vorsorgeinitiative des Unternehmens einsetzen zu wollen, um möglichst viele Kollegen wachzurütteln.

Daneben erfuhren die Mitarbeiter auch, was im Fall einer Erkrankung auf einen zukommt, wie und wo man Unterstützung und Beratung erhält und was man als Angehöriger, Freund, Kollege oder Vorgesetzter tun kann.

Aktive Bewusstseinsbildung der Kunden durch das Tragen des Pink Ribbon

Jeder Mitarbeiter erhielt neben der Broschüre auch seine eigene Pink-Ribbon-Anstecknadel. Ziel war es, im Oktober durch das Tragen der Schleife auf der Arbeitskleidung – aber natürlich auch im privaten Umfeld – Freunde, Bekannte und Kunden an die Brustkrebsvorsorge zu erinnern und so vielleicht sogar ein Leben zu retten! Unsere Mitarbeiter trugen die rosa Schleife zahlreich als Zeichen der Solidarität und Ausdruck der Hoffnung auf Heilung.

Diese Präsenz in den Filialen und Märk-ten führte zu einer positiven Resonanz der Kunden, die nicht selten verwundert nachfragten, was es mit der pinkfarbenen – ganz und gar nicht C.I.-konformen – Schleife auf sich habe. Auch die Logistik wurde mit einbezogen und die Spiegel der gesamten LKW-Flotte, immerhin über 300 LKWs, mit Pink-Ribbon-Stickern ausgestattet.

Abschließend unterstützte die REWE International AG die österreichische Krebsvorsorge mit 1 Euro je Mitarbeiter, in der Summe also 38.000,– Euro.

Ausdehnung des Projekts mit dem Vorsorgetag

Erfreut über den Erfolg der Pink-Ribbon-Initiative setzt sich der Gedanke, Vorsorge-untersuchungen zu unterstützen, im Rahmen des Vorsorgetags in der REWE Inter-national und ihrer Tochterfirmen nach wie vor weiter fort. Mit der Bestätigung des je-weiligen Hausarztes erhalten unsere Mitarbeiter jährlich sogar einen zusätzlichen Urlaubstag.

Die Kosten der Vorsorgeuntersuchungen werden je Versicherte einmal jährlich übernommen.

Allgemein kann man sagen, dass aus Unternehmenssicht Ausfallszeiten für Vorsorgeuntersuchungen weit geringer und wesentlich besser planbar sind, als jene, die aufgrund von Krebserkrankungen oder anderen schwerwiegenden Erkrankungen entstehen und wir somit weiterhin verstärkt daran arbeiten werden, mehr und mehr Mitarbeiter dazu zu motivieren, zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen.