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Der VDBW informiert

Laudatio zur Verleihung der Ehrenmedaille des VDBW

Für seine Verdienste um die Präventiv- und die Arbeitsmedizin ist der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke, mit der Goldmedaille des VDBW ausgezeichnet worden. Dr. Wolfgang Panter, Präsident des VDBW, überreichte Henke die Auszeichnung im Rahmen der Eröffnung des Deutschen Betriebsärzte-Kongresses 2017 in Würzburg. Henke gehöre zu den „herausragenden Persönlichkeiten“, die die Arbeit der Betriebsmediziner in Deutschland unterstützten, sagte Panter in Würzburg in seiner Laudatio.

„Das Arbeitssicherheitsgesetz ist ein Erfolgsmodell für die Bundesrepublik. Dass es über 40 Jahre alt ist, sieht man ihm wahrlich nicht an. Die Väter dieses Gesetzes haben weit in die Zukunft gedacht. Viele der Regelungen haben sich bewährt und auch unterschiedlichste wirtschaftliche Lagen inkludiert. Der Gedanke der Prävention zieht sich durch das gesamte Gesetz und hat die Arbeitsmedizin eben nicht nur auf Vorsorge und Untersuchungen reduziert. Dass die Arbeitsmedizin bereits in die Planung der Arbeit einbezogen wird, ist eine strategisch wesentliche Aufgabenstellung in diesem Gesetz.

Von interessierter Seite werden immer wieder neue Professionen ins Spiel gebracht, die Betriebsärzte ersetzen sollen. In enger Übereinstimmung mit der Deutschen Gesellschaft für Arbeit und Umweltmedizin sind wir sicher, dass eine dritte Säule im Arbeitssicherheitsgesetz nicht förderlich ist. Ein wesentliches Grundmerkmal dieses Gesetzes ist sein ganzheitlicher Ansatz, denn wo Medizin drauf steht, muss auch Medizin drin sein. Medizin ist Aufgabe von Ärzten und per Delegation beauftragten Personen. Wir werden an dieser Stelle aufmerksam beobachten, wie der Koalitionsvertrag dazu aussieht, und vorab werden wir auch unsere Position verdeutlichen. Wir werden weiter dafür kämpfen!

Aber für diesen Kampf brauchen wir Unterstützer. Wir brauchen Partner. Denn nur damit können wir Positives in der Gesellschaft und in der Ärzteschaft bewirken. Eine der herausragenden Persönlichkeiten, die uns hier seit vielen Jahren intensiv unterstützt, ist Rudolf Henke. Das Präsidium des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte hat daher beschlossen, Herrn Rudolf Henke als herausragende Persönlichkeit zu ehren, die über viele Jahre die Arbeitsmedizin begleitet hat und wichtiger Unterstützer ist. Herr Rudolf Henke erhält die Goldmedaille des Verbandes Deutscher Betriebs- und Werksärzte für seine Verdienste um die Präventivmedizin und die Arbeitsmedizin.

Sie haben 1972 Abitur gemacht, anschließend bis 1979 an der RWTH Aachen studiert und das Medizinstudium mit der Approbation 1979 abgeschlossen.

Sie haben sich zum Facharzt für Innere Medizin weitergebildet, aber sich auch gleichzeitig schon berufspolitisch engagiert. Bereits 1989 wurden Sie 2.  Vorsitzender des Marburger Bundes und seit 1991 auch Vorsitzender des Landesverbandes Nordrhein. Dies führte konsequent auch dazu, dass Sie 1995 Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer wurden. Seit 2007 sind Sie 1. Vorsitzender des Marburger Bundes.

Sie prägen seit zehn Jahren den Marburger Bund und seine herausragende Entwicklung. Sie haben es durchgesetzt, den Marburger Bund von einer losen Gemeinschaft zu einer aktiven Gewerkschaft für Ärzte zu entwickeln. Dies hat besonders für unsere angestellten Kolleginnen und Kollegen in Kliniken, aber auch in den arbeitsmedizinischen Diensten wichtige Impulse gegeben. Sie haben Tarifwerke umgesetzt. Sie haben die Kampffähigkeit und Kampagnenfähigkeit dieser Organisation hergestellt. Wer hätte sich vor Jahren gedacht: auch Ärzte streiken. Dies war notwendig, um die Ziele durchzusetzen. Sie haben wesentlich dazu beigetragen, dass die finanzielle Basis für unsere jungen Kollegen erheblich verbessert werden konnte.

2011 haben Sie auch die Präsidentschaft der Ärztekammer Nordrhein übernommen. Diese Vielfalt von Ämtern und Funktionen in der Weise, wie Sie sie wahrnehmen und erfüllen, ist bereits eine herausragende Lebensleistung.

Ihnen war aber auch lange klar, dass neben der Berufspolitik Ärzte stärker in die Politik eingreifen müssen. Sie haben zielgerichtet eine politische Karriere aufgebaut, die im Jahre 1995 im nordrhein-westfälischen Landtag begann. Ich kann mich noch dunkel erinnern, dass ich Sie dort im Landtag einmal besucht habe und eine Ihrer herausragenden Fähigkeiten bewundern konnte: Multitasking auf hohem Niveau.

2009 wurde es Ihnen im nordrhein-westfälischen Landtag zu eng. Sie haben sich entschieden, für den Bundestag zu kandidieren. Sie haben dieses Mandat seit 2005 immer direkt gewonnen. Mit oder ohne Trend für Ihre Partei. Ihre erste Gegnerin, aber auch andauernde Gegnerin als Direktkandidatin in Ihrem Wahlkreis, ist die frühere Gesundheitsministerin Ulla Schmidt.

Sie waren nie auf der Landesliste abgesichert und daher ist dieser Erfolg für Sie ganz persönlich von herausragender Bedeutung.

Für uns als Ärzte auch ein wichtiger Aspekt: Im Bundestag haben Sie sich im Ausschuss für Gesundheit für die Belange der Ärzteschaft, aber auch die Gesundheit der Bevölkerung intensiv eingesetzt und wurden 2014 stellvertretender Vorsitzender dieses Ausschusses.

Lieber Herr Henke, zu Ihrem Wahlerfolg beglückwünschen wir Sie ganz herzlich. Die deutsche Betriebsärzteschaft wünscht Ihnen viel Fortune in dieser neuen und sicherlich nicht einfachen Legislaturperiode.

Eine Persönlichkeit zu würdigen, die so viele Facetten hat, ist ein schweres Unterfangen, daher will ich nur einzelne Themenstellungen herausgreifen:

In der Politik haben Sie sich intensiv zu dem Thema Präventivmedizin engagiert. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass Sie mich 2012 zum Präventionskongress der CDU/CSU-Bundestagsfraktion eingeladen haben. Ich konnte dort ein Referat aus Sicht des VDBW halten. Dies war sicher eine gute Gelegenheit für uns als Betriebsärzte, das Präventionsgesetz näher in den Blick zu nehmen – und die gesetzlichen Grundlagen in diesem Präventionsgesetz sind für uns als Betriebsärzte gut.

Im Frühjahr dieses Jahres trafen wir uns zuletzt im Deutschen Bundestag. Bei diesem Treffen war Ihr Blick ganz klar in Richtung des Kanzleramtes gerichtet – bei mir kam sofort der Gedanke auf: neue Perspektiven?

Sie haben mich zur letzten Hauptversammlung des Marburger Bundes in Freiburg persönlich eingeladen. Es war mir eine große Freude, wie Sie sich in dieser Sitzung für das Thema Impfen durch Betriebsärzte stark gemacht haben.

Lieber Herr Henke, Sie kommen aus dem Rheinland. Rheinische Menschen sind fröhlich und haben Humor, davon haben Sie eine besondere Menge mitbekommen. Sie können insbesondere auch über sich selbst lachen und verfügen über das notwendige Maß an Selbstironie. Durch Ihre langjährige Erfahrung und Ihre Schnelligkeit – das Multitasking habe ich bereits erwähnt – sind Sie sicher vielen voraus. Das erzeugt nicht immer nur Anerkennung. Die vielen positiven Wahlergebnisse zeigen aber auch, Sie haben sich das Vertrauen erworben. Und dies sowohl in der Ärzteschaft als auch in Ihrem politischen Umfeld im Wahlkreis in Aachen. Und wir Betriebsärzte vertrauen Ihnen. Wir danken Ihnen für Ihre Anstrengungen, das Thema Präventivmedizin voranzubringen.

Als Dank für Ihre Verdienste zur Präventivmedizin und Arbeitsmedizin überreiche ich Ihnen die Goldmedaille des Verbandes Deutscher Betriebs- und Werksärzte.“

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