Mit dem Best Paper Award möchte der Alfons W. Gentner Verlag die wissenschaftliche Ausrichtung der Zeitschrift unterstreichen. Der Best Paper Award prämiert deswegen die qualitativ beste wissenschaftliche Arbeit, die im vergangenen Jahr in der ASU veröffentlicht wurde. Da im letzten Jahr sehr viele hochwertige Beiträge publiziert wurden, wurden dreizehn wissenschaftliche Beiträge ausgewählt, deren anonymisierte Versionen von einem Beirat anhand von Checklisten bezüglich ihrer Qualität, ihrer Originalität und ihrer Relevanz für das Fachgebiet bewertet wurden. Der Beirat besteht aus sechs wissenschaftlich und praktisch tätigen Personen aus der Arbeitsmedizin, die viel Zeit in die Auswertung investiert haben – wofür ihnen an dieser Stelle gedankt werden soll.
Den dritten Platz des Best Paper Awards belegte die Arbeit „Einfluss der Auswahlkriterien auf die Lungenkrebs-Detektionsrate in differenzierten Vorsorgeprogrammen nach Asbestexposition. Vergleich dreier Risikomodelle“ der Autorinnen und Autoren Kraus, Felten, Schikowsky und Gube aus Aachen. Den zweiten Platz erreichte die Arbeit „Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben im betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz“ der Autorengruppe Amler, Voss, Wischlitzki, Quittkat, Sedlaczek, Nesseler, Letzel und Drexler aus Erlangen, München und Mainz. Beiden Autorenteams herzlichen Glückwunsch zu den Platzierungen.
Der Beirat bewertete als beste Arbeit den Beitrag „Work Ability Index: eine neue Berechnungsmethode auf Basis von zwei Faktoren“ der Autorinnen Frau Freyer und Frau Dr. Formazin sowie des Autors Herrn Dr. Rose. Alle drei Gewinnerinnen und Gewinner sind bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Berlin tätig. Das Autorenteam hat in dieser Arbeit den Work Ability Index zur Beurteilung der Arbeitsfähigkeit und deren Operationalisierung weiterentwickelt, indem sie einen zweiten Faktor einführten, wodurch jetzt die Faktoren subjektive Arbeitsfähigkeit und Ressourcen sowie Gesundheitsbedingungen abgebildet werden. Diese Arbeit spiegelt wunderbar die Kombination von Wissenschaft und Praxis wider, für die die ASU steht. Denn nach der wissenschaftlichen Diskussion steht im Fazit der Hinweis, dass die Erkenntnisse in einem Online-Tool unter www.baua.de/WAI für die praktische Anwendung zur Verfügung stehen. Dies ist ein gelungenes Beispiel für Translation in der Arbeitsmedizin, in der interdisziplinäre Aktivitäten zu einer schnellen und effizienten Umsetzung theoretischer Forschung in die praktische Entwicklung führen.
Das Preisgeld des Best Paper Awards in Höhe von € 1000,– und die Urkunde wurden im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der 60. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) am 02.09.2020 in München übergeben, die aufgrund der Corona-Pandemie sowohl vor Ort als auch online als Hybrid-Tagung durchgeführt wurde.
Es hat mich sehr gefreut, dass ich als Chefredakteurin Frau Freyer persönlich den Preis übergeben durfte und möchte mich im Namen der Redaktion bei den Autorinnen und Autoren der wissenschaftlichen Arbeiten bedanken.
Prof. Dr. med. Simone Schmitz-Spanke
Chefredakteurin