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IM BRENNPUNKT

Im Beruf gefordert - leistungsstark im Alter

Die Studie macht deutlich, dass die Art der Arbeitsaufgaben während des Berufslebens einen wichtigen Einfluss auf die geistige Leistungsfähigkeit im Alter hat, möglicherweise sogar noch einen wichtigeren Einfluss als Bildung. Während schon lange bekannt ist, dass eine gute Bildung einen Schutzfaktor für die Entwicklung von Demenzen darstellt, fand der Einfluss der beruflichen Anforderungen bisher wenig Beachtung.


Für die Studie wurden mehr als 1.000 Senioren in der Leipziger Langzeitstudie zur Altenbevölkerung („Leila75+“) über acht Jahre regelmäßig untersucht und auf ihre geistige Leistungsfähigkeit getestet. Die Forscher befragten die Studienteilnehmer ausführlich zu ihrem Berufsleben und bestimmten Anforderungen, mit denen sie konfrontiert waren. Dazu gehörten beispielsweise Strategieentwicklung, Konfliktbewältigung, Informationsbewertung, Datenanalyse oder Konzentration auf Details.


Diejenigen Studienteilnehmer, die in ihrem Berufsleben das höchste Niveau in allen Anforderungsbereichen hatten, schnitten auch im Alter am besten ab und hatten im weiteren Studienverlauf die geringsten Abbauerscheinungen. So verschlechterte sich ihre Leistungsfähigkeit innerhalb von acht Jahren nur halb so stark wie die von Personen mit dem niedrigsten Anforderungsniveau. Erklärt wird dieser Zusammenhang damit, dass einige spezifische Anforderungen im Berufsleben das Gehirn anscheinend trainieren, wodurch die Leistungsfähigkeit im höheren Alter langfristig aufrechterhalten werden kann.


Die Studie mit dem Titel „Differential effects of enriched environment at work on cognitive decline in old age“ wurde in der Zeitschrift Neurology veröffentlicht; das Abstract ist unter http://www.neurology.org/content/early/2015/04/29/WNL.0000000000001605.short zu finden.

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