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BGM in einer älter werdenden Gesellschaft

Angesichts der enormen Anforderungen, die sich aus dem demografischen Wandel ergeben, ist es sozialpolitisch und auch medizinisch notwendig, mit allen Mitteln die Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmern zu erhalten. Ebenso gilt es, Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen wieder ins Arbeitsleben und in die Gesellschaft zu integrieren. Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ist eine Chance, den Herausforderungen durch den demografischen Wandel, der Zunahme chronisch degenerativen sowie psychischen Erkrankungen begegnen zu können.

Die Stärkung der Prävention und der Gesundheitsförderung ist das Ziel des Präventionsgesetzes. Die Gesundheit zu wahren – lange bevor sich Vorboten einer Erkrankung zeigen –, das Finden von Anzeichen von Krankheiten sowie die Rehabilitation und Teilhabe in Lebenswelten und der Arbeitswelt von beispielsweise chronisch kranken und älteren Menschen sind die Herausforderungen unserer Zeit und Aufgabe all derer, die für die Gesundheit anderer Mitverantwortung tragen, wie den Arbeitgebern.

Aber auch die Sozialversicherungsträger wie die Kranken-, Unfall- und Rentenkassen haben sich gemäß dem Präventionsgesetz auf dem Weg gemacht, diesen drängenden Aufgaben zu begegnen, indem sie ihre bisherige Zusammenarbeit überdenken und neu ordnen.

Der erste Schritt der Sozialversicherungsträger ist gemäß der Überschrift „Miteinander statt nebeneinander“ vollzogen, damit sie ein koordiniertes und abgestimmtes Zusammenwirken in der Arbeitswelt erreichen können. All diese komplexen Anforderungen sind im Rahmen eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) am besten umsetzbar, denn es stellt ein Setting dar, in dem koordiniert zusammengearbeitet werden kann. Im BGM werden somit unternehmerische und gesamtgesellschaftliche Interessen abgestimmt und auch im Hinblick auf die Umsetzung des Präventionsgesetzes in der Arbeitswelt wird es eine besondere Rolle spielen.

Betriebliches Gesundheitsmanagement ist also eine Chance, den Anforderungen einer älter werdenden Gesellschaft begegnen zu können. Dieser aktuelle Schwerpunkt „Betriebliches Gesundheitsmanagement – Arbeitswelt im demografischen Wandel“ der Zeitschrift ASU – Zeitschrift für medizinische Prävention – zeigt spannende Ansätze der Sozialversicherungsträger, koordiniert und gemeinsam im Rahmen des BGM vorzugehen. Zudem zeigen wir hochinteressante BGM-Projekte von Konzernen, in denen bereits Konzepte der Zusammenarbeit gelebt werden und die als Praxisbeispiele dienen können.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und hoffe, dass auch diese Ausgabe von ASU Ihnen nützliche und praktische Anregungen für Ihre tägliche Arbeit bieten kann.

Ihre Annegret Schoeller

Chefredakteurin