Naegleria fowleri, eine frei lebende Amöbe, wird normalerweise in warmen Süßwasserbiotopen wie heißen Quellen, Seen, natürlichen Mineralwassern und Badegewässern aller Art, die auch von Touristen besucht werden, gefunden. Die Spezies kann eine primäre amöbeninduzierte Meningoenzephalitis (PAM) auslösen. Dabei handelt es sich um eine akute, fast immer innerhalb von sieben Tagen tödlich verlaufende Erkrankung des zentralen Nervensystems. Ursprünglich als “exotische“ Diagnose betrachtet, ist in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme der Erkrankungszahlen zu beobachten. Die Diagnose ist wegen des einer bakteriellen Meningitis ähnlichen klinischen Bildes außerordentlich schwierig. Daher ist eine Diagnose nur dann überhaupt zu stellen, wenn an die Möglichkeit gedacht wird und eine spezifische Anamnese (Urlaub, Schwimmen in Pools oder heißen Quellen etc.) durchgeführt wird. Die vorliegende Übersichtsarbeit soll die notwendige Sensibilität für die Problematik schaffen sowie die derzeitigen Möglichkeiten der Prävention, Diagnostik und Therapie der Erkrankung aufzeigen.