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Meldungen

Psychische Belastungen aufgrund flexibler Arbeitszeiten

Demnach leisten zwei Drittel der Beschäftigten Überstunden; jeder Fünfte sogar mehr als zehn Überstunden pro Woche. Viele Beschäftigte arbeiteten häufig in der Freizeit (15 %), noch mehr müssten oft in der Freizeit erreichbar sein (27 %). Die Gewerkschaft kam zu dem Schluss, dass eine „Entgrenzung von Arbeit“ zu beobachten sei.

In einer Kleinen Anfrage hat die Linksfraktion im Deutschen Bundestag die Bundesregierung nach den jüngsten Entwicklungen befragt. In der Antwort wird ausgeführt, dass im Jahr 2011 etwa 8,9 Mio. Beschäftigte, also jeder Vierte, „ständig oder regelmäßig am Wochenende“ arbeiteten, während es 2001 nur 6,7 Mio. waren. Die Zahl der Beschäftigten mit Schichtarbeit hat im gleichen Zeitraum von 4,8 auf 6,0 Mio. zugenommen. Am weitesten verbreitet sei Schichtarbeit in den sozialen Berufen, in der Gesundheitsbranche, bei Maschinen- und Anlageführern und beim Verkaufspersonal, so die Antwort der Bundesregierung. Für Schichtarbeiter steige das Risiko von psychischen Belastungen, zudem bestünden „erhöhte gesundheitliche Risiken“. Die Nachtarbeit habe sich ebenfalls ausgebreitet und 2011 wieder den Höchststand von 2008 erreicht: Zwischen 23:00 und 6:00 Uhr mussten vor zwei Jahren 3,3 Mio. Beschäftigte arbeiten. Von 2001 bis 2004 war die Zahl der Nachtarbeiter mit 2,5 Mio. deutlich kleiner.

Nach Ansicht der Bundesregierung seien überlange Arbeitszeiten „nach wie vor eine Ausnahme“. Dennoch verbuchte sie in den letzten 10 Jahren eine deutliche Zunahme: Während 2001 ca. 1,56 Mio. mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiteten, waren es 2011 etwa 1,92 Mio. Arbeitnehmer (+23 %). Besonders bei Lehrern, Ingenieuren und bei „Berufen der Unternehmensleitung, -beratung und -prüfung“ seien solche überlangen Arbeitszeiten häufig zu beobachten. Zudem sei die Anzahl der Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz seit 2007 um fast 30 % auf 12 424 gestiegen.

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